SERGEANT STEEL - Truck Tales
Mehr über Sergeant Steel
- Genre:
- Melodic / Hard Rock / Hair Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Boyz Tyme Records
- Release:
- 22.01.2021
- Fight Fire With Fire
- Backseat Lover
- Dance Into The Light
- Brotherhood
- Voodoo Queen
- Body Language
- Pain In My Ass
- Hunter
- The Time Will Come
- Nightmare
US-Sounds aus Österreich mit Hit-Potential, serviert mit einem Augenzwinkern
Auch diesen Oberösterreichern hat die Pandemie einen gehörigen Strich durch den Zeitplan gemacht. So kommt es, dass seit dem letzten Dreher "Riders Of The Worm" schlussendlich knapp fünf Jahre ins Land gezogen sind, während man zuvor deutlich hurtiger veröffentlicht hat. So hat man dem 2010er Debüt "Lovers & Maniacs" nur gut dreieinhalb Jahre später bereits "Men On A Mission" nachfolgen lassen und nur mehr als zwei Jahre darauf das besagte 2015er Gerät an den Start gebracht.
Auf die Musik selbst hatte aber weder die Zeit, noch unser aller "Lieblingsfeind" in Virusform, irgendwelche Auswirkungen. Wie auch, das Sextett aus der Stahlstadt Linz ist schließlich tief in den 80ern verwurzelt und kredenzt seine Tracks seit jeher ganz im Stil dieser Epoche und mit markanter US-Schlagseite und einer Haarspray-Dose. Unverändert geblieben ist auch die Tatsache, dass die Burschen nicht nur ein Faible für US-Sounds besitzen, sondern auch von anderen Großartigkeiten aus Übersee beeindruckt sind, wie etwa den gigantischen Trucks, die es in Europa in diesen Ausmaßen einfach nicht gibt. Durchaus nachvollziehbar also, weshalb SERGEANT STEEL das neue Album dementsprechend benannt, und in ein passendes Cover gepackt hat.
Um etwaige Irritationen diesbezüglich von Beginn an aus dem Weg zu räumen, und erst gar keine politisch motivierten Gedanken aufkommen zu lassen, sei hinzugefügt, dass SERGEANT STEEL schon seit dem Erstling entsprechend US-orientiert loslegt und auch "Truck Tales" mit einem dezenten Augenzwinkern kredenzt wird. Das trifft sowohl auf die Band selbst und ihre Musik, aber auch auf die Texte und das Artwork zu.
Da es wohl Pflicht ist, für ein derart geartetes Scheibchen auch die entsprechenden Studio-Ikone zu verpflichten, und so war es zum dritten mal in Folge (für das Debüt verpflichtete man Beau Hill) Michael Wagener, den die Burschen für den Mix heimsuchten. Zu Recht, denn an potenziellen Hit-Kandidaten mangelt es der entsprechend nach den Achtzigern tönenden, locker-flockig dargebotenen Melange definitiv nicht.
Zu Chart-Breakern könnten sowohl locker-lässig aus der Hüfte gedonnerte Rocker wie 'Backseat Lover' (hat was von POISON zu ihrer stärksten Zeit), 'Dance Into The Light' (lässt von der Rotzigkeit her an frühe RATT denken) und 'Voodoo Queen' (klingt wie ein Mischung aus groovenden KIX und WINGER) avancieren, aber auch die gelungene Ballade 'Brotherhood', die trotz emotionsgeladenem Text erfreulich kitschfrei bleibt, bietet sich diesbezüglich an.
Als eher unschlau entpuppt sich jedoch die Auswahl des Openers. Schließlich klingt Sänger Phil, der ansonsten eine durchaus solide Vorstellung liefert, in 'Fight Fire With Fire' über weite Strecken etwas neben der Spur. Das schmälert den Hörgenuss von "Truck Tales" in Summe zwar nur wenig, aber ihr wisst ja, wie das mit dem ersten Höreindruck ist ...
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer