SERPICO - Rock Tattoo
Mehr über Serpico
- Genre:
- Hard / Sleaze Rock / Rock’n‘Roll
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 09.03.2018
- Rock Tattoo
- Shout
- Irish Roots
- A.O.F.
- No Confusion
- This is What I Am
- Half Step
- July
- Ain't Better To Leave
- Lightning Thunder Baby
- Ex-Serpico
- Let It Burn
Witzig sind sie ja diese Finnen.....
Schon der erste Eindruck macht deutlich, dass wir es hierbei mit Musikern zu tun haben, die allesamt reichlich Spaß am und im Leben haben, sich nicht unbedingt bierernst nehmen und in der Tat ziemlich witzig sind. So gesehen macht das Quintett aus dem finnischen Pori schon mal einiges richtig.
Das optische Erscheinungsbild der Jungs bestätigt diesen Eindruck und wenn Sänger Kalle Vee Dour seine Kopfstimme bemüht – was gar nicht so selten der Fall – tendieren die Gedanken sofort in Richtung ähnlich schräger Vögel wie THE DARKNESS. Deren locker-flockige Gangart ist generell als Referenz geeignet, denn ähnlich wie bei Justin Hawkins und seiner Kollegenschaft gibt es auch bei SERPICO reichlich Bombast in QUEEN-Gedächtnisausführung, dargeboten jedoch in überkandidelter und bewusst künstlich aufgeblähter Manier zu vernehmen.
Das Fundament von "Rock Tattoo" stellt aber dennoch furztrockener, handgemachter Rock dar. Der wird jedoch überdreht und mitunter gar hyperaktiv dargeboten, weshalb in erster Linie wohl die Burschen von TURBONEGRO als Paten erwähnt werden müssen. Aber auch traditionell agierende Inspirationsquellen sind zu vernehmen, etwa MICHAEL MONROE, an dessen Coolness der Gesangsvortrag von Kalle zwar noch nicht herankommt, zumindest aber sein Sleaze-Faktor und die Punk-Attitüde dürften durchaus im Radar des jungen Landsmanns gewesen sein.
Zu guter Letzt sei auch noch erwähnt, dass die finnische Rabauken-Truppe über ein begnadetes Händchen für schmissige Melodien verfügt und sich Songs wie 'Irish Roots' (die Nummer lässt nicht zuletzt auf Grund der Gitarrenklänge an THIN LIZZY denken) oder 'Lightning Thunder Baby' (viel "schwedisch-rotziger" waren Finne nur selten unterwegs) auf Anhieb im Gedächtnis einprägen.
Allerdings stellt sich durch Songs wie diese, die vergleichsweise unspektakulär aus den Boxen kommen, sehr wohl auch die Frage, ob denn weniger Klamauk nicht auch ausgereicht hätte.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer