SETHNEFER - Monolith
Mehr über Sethnefer
- Genre:
- Oldschool Rock'n'Roll / Doom / Black
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 23.07.2016
- AshesIIAshes
- Black Angel
- Mind Over Matter
- Soul Eater
- In Honour
- Everything
- Dead Inside
- Monolith
Musikalischer Genzgänger zwischen Rock, Doom und Metal.
Wie aus einem ehemaligen Ein-Mann-Projekt eine erfolgreiche Underground-Institution werden kann, das beweist SETHNEFER mittlerweile seit dem Jahr 1998 eindrucksvoll. Angefangen hat alles mit der Idee von Sascha Rauer, der die Up-Tempo-Beats des Oldschool-Rock'n'Roll mit der monotonen Schwere des Doom Metal verbinden wollte und hierfür SETHNEFER ins Leben rief. Inzwischen ist aus dem Projekt eine echte Band gewachsen, deren dreiköpfige Besetzung vor allem mit schweißtreibenden Shows in kleinen Clubs die Fans von sich überzeugen konnte. Einzig auf dem Sektor der Langspieler waren die Jungs aus Oldenburg bisher noch mit angezogener Handbremse unterwegs, weshalb dieser Tage mit "Monolith" auch erst der dritte Langspieler in Eigenregie veröffentlicht wird.
Wer anhand des Titels nun aber mit einem schwerfälligen Koloss von einem Album rechnet, der wird bereits mit dem Opener 'AshesIIAshes' eines Besseren belehrt. Statt stampfenden Doom-Riffs liefert die eröffnende Nummer nämlich direkt erst einmal rockige Gitarren, die durchaus als eine kleine Verneigung vor MOTÖRHEAD verstanden werden dürfen. Dazu noch eine Prise Thrash Metal, garniert mit feinen Gitarren-Melodien und fertig ist ein mehr als unterhaltsamer Einstieg in die knapp 45-minütige Spielzeit. Doch der Track bleibt beileibe nicht das einzige Highlight auf "Monolith", denn auch der Up-Tempo-Rocker 'Mind Over Matter', das extrem melodische Epos 'Soul Eater' oder das bissige 'Dead Inside' können auf ganzer Linie überzeugen.
Aber nicht nur der flotte MOTÖRHEAD-Rock'n'Roll liegt den Oldenburgern, nein auch in doomigen Gefilden fühlt sich das Trio durchaus wohl, was vor allem die groovigen Riffs von 'Black Angel' eindrucksvoll beweisen. Zur Mitte der Scheibe hin wird es mit 'In Honour' und dem von Keyboards getragenen 'Everything' dann fast schon melancholisch, bevor die Jungs mit dem finalen Titeltrack noch einmal zum großen Schlag ausholen. In den fast zehn Minuten schimmert dabei ein leichter Hang zum Post Black Metal durch, der sich vor allen in den fast bleiernen Gitarren-Riffs und den wunderbaren Akustik-Passagen des Songs wiederspiegelt. Einziger Schwachpunkt der Scheibe bleibt damit die gesangliche Leistung von Sascha Rauer, dessen Vocals zwar durchaus zum dargebotenen Material passen, gleichzeitig vermisst der Hörer beim monotonen Gesang des Fronters aber auch immer wieder ein wenig Abwechslung.
Dieser Umstand kann schlussendlich aber nur für einige geringe Abzüge in der B-Note sorgen, ansonsten ist der dritte Langspieler der Oldenburger nämlich ein rundum gelungener musikalischer Grenzgänger geworden. Dementsprechend sollte der Hörer hier auch eine gewisse stilistische Offenheit mitbringen, denn von strikten Genre-Grenzen lässt sich das Trio nicht aufhalten und kredenzt eine eigenständige Mischung aus Rock, Doom und Metal, die auf der vollen Albumspielzeit überzeugen kann. Bleibt zu hoffen, dass den Jungs mit dieser tollen Scheibe, die ihr über die Facebook-Seite der Band ordern könnt und Ende September auch als Vinyl erscheint, endlich auch mal die verdiente Aufmerksamkeit außerhalb des deutschen Undergrounds zu Teil wird.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs