SEVENTH ANGEL - The Dust Of Years
Mehr über Seventh Angel
- Genre:
- Thrash Metal/Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Bombworks Records/ Twilight
- Release:
- 23.06.2009
- Chaos Of Dreams
- The Turning Tide
- Exordium
- Weep Not For Us
- Abélard And Heloise
- In Ruins
- Lamentations
- The Raven Sky
- Oswiecim
Doom und Thrash. Schwermut, Verzweiflung und Aggression. Die Briten SEVENTH ANGEL haben eine starke Comeback-Scheibe in petto.<br />
In den letzten Jahren hat die Schwemme an Band-Reunions geradezu ausufernde Züge angenommen: gleichgültig, ob Top-Act oder Band aus der zweiten Reihe. Zahlreiche Formationen haben sich in den letzten zwei Jahren mehr oder minder hörenswert wieder zurückgemeldet. Auch die britische Band SEVENTH ANGEL hat schlappe fünfzehn Jahre nach ihrer Auflösung plötzlich ein neues Studioalbum namens "The Dust Of Years" am Start.
Eine stilistische Einordnung der Band erweist sich als nicht gerade einfaches Unterfangen. Irgendwo zwischen traurigem Doom Metal, Heavy Metal und mittelschnell geprägten Thrash Metal finden SEVENTH ANGEL ihre musikalische Nische. Shouter Ian Arkley, der gleichzeitig auch als Lead-Gitarrist fungiert, growlt teilweise ganz schön heftig, in bester MY DYING BRIDE-Art. Aber auch gutklassig umgesetzten Klargesang bauen die Briten in ihre überraschend abwechslungsreichen Stücke ein. Gerade im Gesangsbereich bietet 'The Dust Of Years' daher einiges.
Das eröffnende Stück 'Chaos Of Dreams' zum Beispiel bietet die ganze Palette. Mittelschneller Metal mit Thrash-Riffing, derbe Growls und erhabener, fast schon sakral inszenierter cleaner Gesang. Bei 'The Turning Tide' legen die Briten zeitweise erheblich an Tempo drauf. Harsche Growls, sauber inszenierte Leads und kurze Uptempo-Ausflüge mit treibendem Riffing komplettieren das Bild. Einen herausragenden Titel spendieren uns die Briten mit 'Abélard And Heloise', das von sakralem latainischem Männergesang eingeläutet wird. Wundervoller Klargesang und gefühlvolle Gitarrenmelodien mit Flötenbegleitung werden inmitten dieser traurig-schönen Atmosphäre durch heftige Growls abgelöst, bis im Refrain durch kraftvollen Klargesang eine noch eindringlichere Wirkung erzeugt wird. Super!
Schwermut und Verzweiflung sind die Hauptwörter, mit denen man langsame, tonnenschweren Tracks wie 'Exordium' (klasse Gesangslinien und ausgezeichnete Gitarrenmelodeien hier) oder auch 'The Raven Sky' in Verbindung bringen könnte. 'Weep Not For Us' beispielsweise zündet auf die ersten Hör mit seinen derben Growls und prägnanten, morbiden Riffs. Diese erinnern ein wenig an alte CELTIC FROST. Das Tempo alterniert zwischen gemäßigtem Midtempo-Thrash und Deathdoom. Toller Track!
Nicht einen schwachen Titel haben SEVENTH ANGEL auf "The Dust Of Years" geparkt. Die Plattenfirma Bombwork Records aus den USA hat mit SEVENTH ANGEL eine tolle Formation an Land geholt, die ganz im Gegensatz zu der aktuellen, erschreckend schwachen Veröffentlichung der Ukrainer USYNLIG TUMULT Musik auf hohem Niveau mit deutlichem Wiedererkennungswert zu komponieren vermag.
Klanglich ist "The Dust Of Years" ausgezeichnet in Szene gesetzt. Der Sound drückt, die Drums klingen natürlich und auch die Gitarren braten, wo sie braten müssen. Wer Bands wie MY DYING BRIDE mag, oder generell an abwechslungsreicher Mucke in der Schnittmenge von Thrash und Doom interessiert ist, dem sei ein Abstecher zur MySpace-Seite der Band sehr ans Herz gelegt. Für mich persönlich ist "The Dust Of Years" eine der größten musikalischen Überraschungen der letzten Monate.
Anspieltipp: Abélard And Heloise, The Turning Tide, Chaos Of Dreams, Osiwiecim
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Martin Loga