SEVENTH SIN - Stranger Among Gods
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2011
Mehr über Seventh Sin
- Genre:
- Epic / Power Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 15.12.2010
- The Giant
- They Kill Animals
- The Raven
- Dragonhouse
- Silent Blue
Frischer Epic Power Metal aus dem kanadischen Untergrund!
Winnipeg in Kanada war mir bislang eher nicht so geläufig, da kam plötzlich diese EP daher. Ich mag es, wenn sich zwischen den ganzen "großen" Releases immer mal ein Undergroundact tummelt, und in diesem Monat ist das besonders gut, weil nämlich "Stranger Among Gods" ein echtes Brett geworden ist! Die sechs jungen Kanadier spielen einen Metal, der eigentlich einem großen Teil der Fans harter Musik gut reinlaufen müsste, denn die wichtigen Zutaten sind alle da: abwechslungsreiche Gitarren, ohne dass sie anfangen würden zu frickeln; unaufdringliche Keyboards; eine starke, aber zurückhaltende Rhythmustruppe; und ein phantastischer Sänger!
Beim ersten Hören dachte ich mir so 'ist nett'. Daraus wurde dann 'netter', dann wippte der Fuß, dann der Kopf, und nach einigen Durchläufen wollte die CD nicht mehr aus dem Player, statt dessen fing ich an "Hell, hell gave me the raven" zu singen, schief und falsch, aber sehr befriedigend. Da es nur eine EP ist, können wir uns dem Werk mal Song für Song widmen und genauer hinsehen, um dieser Eigenproduktion ruhig mal etwas mehr Platz einzuräumen, damit sie auf keinen Fall übersehen wird:
'The Giant': Der Anfang mit einem simplen Riff und den Keys erinnert ein wenig an schnelle Tracks von RAINBOW wie beispielsweise 'Death Alley Driver', aber die raue Stimme steht in starkem Kontrast zu den Sänger, die unser Saitenhexer Ritchie gerne um sich scharte. Der rasante Song ist der kürzeste auf der EP und hat einen eingängigen Refrain, der schnell ins Ohr geht. Dazu ein Keyboardsolo, und fertig ist klassischer Metalstoff.
'They Kill Animals': Mit fast sieben Minuten ein ganz anderes Kaliber. Die Band lässt sich Zeit, den Song zu entwickeln, und setzt dabei auf ein sehr effektives Riff, das einem irgendwie nicht ganz unbekannt vorkommt. Dann setzt Sänger Aarom Hemmersbach ein, und sofort kommen einem MORGANA LEFAY in den Sinn. Ja, nur ist dieser Song stärker als das meiste Material der Skandinavier. Mit einem ruhigen Mittelteil baut das Liedchen Spannung auf und verdient erstmals das Prädikat episch, was allerdings noch deutlicher wird im folgenden
'The Raven': Wieder fast sieben Minuten, aber ganz sicher der Hit der Scheibe. Ein ruhiger Aufbau, wieder ein bisschen MORGANA LEFAY, aber dann typische Epic Metal Parts, in denen Sänger Aaron sogar mal tonale Höhen erklimmt, die man ihm nicht zugetraut hätte. Und dabei ohne die Gefahr, abzustürzen! Beim Chor geht automatisch die Faust in die Luft, und der Kopf bangt.
'Dragonhouse': Und wieder beinahe sieben Minuten, diesmal mit Pianoanfang. Der Aufbau gleicht den beiden Vorgängern, was das Lied etwas weniger spannend macht, aber kaum weniger gut. Die asiatisch klingenden Keys mit Shouting und getragenem Riffing machen einen guten Mittelteil, bevor es nochmal losgeht.
'Silent Blue': Der zweitkürzeste Song auf der EP mit nur sechs einhalb Minuten ist der ruhigste der fünf, aber dennoch keine Ballade. Die Gitarren haben ihren eigenen Auftritt, das Piano ebenfalls, während der Gesang den Song transportiert. Doch schon nach weniger als der Hälfte nimmt der Song Fahrt auf und wird hymnisch, um danach in ein schönes Solo zu münden. Zugegeben, diese Komposition würde sicher auch wirken, wenn sie eine oder zwei Minuten weniger hätte, aber die letzten zwei Minuten mit IRON MAIDEN-artigen Gitarrenläufen schaden auch nicht, da sie vor allem von einem Piano-Outro genutzt werden, das wiederum seh schön geworden ist. Einfach, aber effektiv.
SEVENTH SIN haben uns über dreißig Minuten feinen kanadischen Metals aufgenommen, der Fans der oben genannten Bands gefallen sollte. Ich jedenfalls bin schwer begeistert und möchte ein Reinhören auf der MySpace-Seite der Band empfehlen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger