SEVENTH WONDER - Mercy Falls
Mehr über Seventh Wonder
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- Lion Music / H'Art
- Release:
- 12.09.2008
- A New Beginning
- There And Back
- Welcome To Mercy Falls
- Unbreakable
- Tears For A Father
- A Day Away
- Tears For A Son
- Paradise
- Fall In Line
- Break The Silence
- Hide And Seek
- Destiny Calls
- One Last Goodbye
- Back In Time
- The Black Parade
Für den Rezi-Schreiberling gehört es zu den schönsten Momenten, eine CD der Abteilung Progressive Metal auf den Schreibtisch zu kriegen, sie in die Anlage zu schieben und dann genau die Mischung aus Melodie, Härte und Komplexität zu hören, die man an dieser Musik so liebt. Das ist wie ein leiser Nachhall der Aufregung und des Herzklopfens, das man mit 14 erlebt, wenn man wieder eine neue "Lieblingsplatte" entdeckt hat. Diese Momente werden selten, aber bei "Mercy Falls" von SEVENTH WONDER aus Schweden geschah es noch einmal.
"Mercy Falls" ist ein Konzeptalbum über eine Familientragödie in einer kleinen Stadt. Von den Kompositionen über den Vortrag bis zur Dramaturgie stimmt hier alles. Wie schon sein Vorgänger wurde das Album von Tommy Hansen abgemischt und gemastert. Die Produktion haben SEVENTH WONDER selbst übernommen.
Zuallererst beeindruckt sicher die Variabilität der Scheibe: Harte Breaks, Soli und fließende Melodien gehen ineinander über, ohne dass es aufgesetzt wirkt. Während die Band z. B. in 'Break The Silence' und 'Hide And Seek' stellenweise heftig abfrickelt, bringt sie anderenorts eingängige Melodien hervor, wie man sie eher aus der AOR-/Melodic-Richtung erwarten sollte ('Welcome To Mercy Falls'). Bei 'Destiny Calls' kriegen sie gleich beides unter einen Hut. Und bei den ruhigen, kurzen Zwischenspielen ('Tears For A Father', 'Tears For A Son') schafft es die Truppe, mit ganz einfachen Mitteln Stimmungen zu vermitteln.
Außerdem sind SEVENTH WONDER Könner an ihren Instrumenten. Da ist das variable Spiel von Bass und Schlagzeug, da ist der Klangreichtum der Tasten von Synthis über Orgel, Klavier bis zu orchestralen Sounds, und da ist die Gitarre, die souverän zwischen Riffs, Läufen und Soli wechselt. Nicht zuletzt ist auch der Aufbau der Scheibe sehr gekonnt gestaltet. Bei anspruchsvollen Alben kann es vorkommen, dass die Aufmerksamkeit des Zuhörers nach der ersten Hälfte nachlässt. Genau da setzen SEVENTH WONDER mit einer ganzen Kette hochklassiger Stücke ab 'Fall In Line' ein.
"Mercy Falls" ist nicht im luftleeren Raum entstanden, bekannte Vorbilder kann man heraushören. Insofern ist die Scheibe sicher kein Geniestreich, aber ganz ohne Zweifel eine der erfreulichsten Hervorbringungen des Genres in diesem Jahr.
Das Album erscheint auch in einer besonderen Ausgabe mit zusätzlicher DVD.
Anspieltipps: Welcome To Mercy Falls, Tears For A Father, Break The Silence, Destiny Calls. Besser noch: Alles anhören!
- Redakteur:
- Stefan Kayser