SHADOW WITCH - Under The Shadow Of A Witch
Mehr über Shadow Witch
- Genre:
- Doom / Stoner Rock / Heavy Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Argonauta Records
- Release:
- 14.02.2020
- Spearfinger
- Demon's Hook
- Wolf Among The Sheep
- Witches Of Aendor
- Shifter
- Saint Magdalene
- 6x6
- Sour
- Fountain
Im Schatten der Hexe findet ihr Abwechslung
Aus der Region Hudson Valley, NY stammt diese Formation, die sich 2015 gegründet hat. Das im Jahr darauf veröffentlichte Debüt "Sun Killer" brachte der Truppe, in der sich zum Großteil gestandene Recken, die Erfahrung in unterschiedlichen Bands wie MURPHY'S LAW, HELLRIDE 102 oder COLD WAR SURVIVOR machen konnten, erstes, überaus positives Feedback seitens der Presse ein. Doch auch bei den Fans kam die Melange aus Doom und Stoner Rock, NWOBHM-Anleihen und diversen anderen Zutaten ganz gut an.
Gigs im Vorprogramm von CORROSION OF CONFORMITY, MOTHERSHIP oder KING BUFFALO sollten den Namen SHADOW WITCH ebenso weiterhin bekannt machen wie das im Dezember 2017 aufgelegte zweite Album "Disciples Of The Crow". Dieses sorgte auch dafür, dass man in Europa auf das Quartett aufmerksam wurde. So hat sich das italienische Spezialitäten-Label Argonauta Records den Belangen der Herrschaften angenommen und sorgt nun für die Veröffentlichung des dritten Langeisens der Formation.
"Under The Shadow Of The Witch" wird von der feinen, im Endeffekt stilistisch aber nicht zwingend typischen Classic-Rock-Abfahrt 'Spearfinger' eröffnet, in der die Band unmissverständlich zu erkennen gibt, dass sie die 70er-Glanztaten von DEEP PURPLE nicht nur zu goutieren weiß, sondern offenbar auch verinnerlicht hat. Speziell Frontmann Earl Lundy liefert dabei eine Performance, die schwer an den jungen Ian Gillan denken lässt.
Sein der britischen Vokal-Ikone nicht unähnliches Timbre ist auch im weiteren Verlauf der Spielzeit prägend, selbst wenn die Herrschaften nicht mehr dermaßen amtlich auf das Tempo drücken. Dadurch lässt sich mitunter gar das immer noch sträflich unterbewertete BLACK SABBATH-Album "Born Again" als Referenz anführen, wobei hinzugefügt werden muss, dass SHADOW WITCH doch wesentlich mehr auf Abwechslung bedacht ist und es vermeidet, Songs bloß mit typischen Iommi-Riffs auszustatten und diese minutenlang auszuwalzen.
Stattdessen setzt man mehrfach auf abgefahrenen Rhythmus-Wechsel, wobei nicht zuletzt die Routine der Musiker das Material aber davor bewahrt, zerfahren zu klingen. Der langjährigen Erfahrung des Vierers ist es wohl auch zuzuschreiben, dass etwa in '6x6' der Wechsel vom eher an Grunge-Ikonen wie ALICE IN CHAINS gemahnenden, melancholischen Anfang hin zu einer puristischen Doom-Nummer aus der SABBATH-Schule perfekt gelingt. Dafür benötigt es technisches Können ebenso wie das entsprechende Gefühl für Atmosphäre. Beides ist bei SHADOW WITCH scheinbar reichlich vorhanden.
Denn selbst sanftmütigere Töne konnten gut und geschmeidig ins Gesamtkonzept eingefügt werden. So etwa der in Richtung Americana tendierende Beginn von 'Fountain', den Earl im Alleingang an der Akustikgitarre bestreitet, bevor sich erneut die variantenreiche Vortragsweise der Band offenbart. Geht die Nummer in weiterer Folge doch in einen satten Southern Rocker über, der zudem von einer eleganten Slide-Gitarre unterfüttert wird. Cooler Abschluss!
In Summe entpuppt sich "Under The Shadow Of The Witch" demnach als gelungenes, überaus abwechslungsreiches Album, das zwar durchaus für die Doom / Stoner Rock-Fan-Gemeinde von Interesse sein sollte, keineswegs aber ausschließlich für diese!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer