SHAMAN ELEPHANT - Wide Awake But Still Asleep
Mehr über Shaman Elephant
- Genre:
- Progressive / Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Karisma Records
- Release:
- 29.05.2020
- Wide Awake But Still Asleep
- H.M.S Death, Rattle and Roll
- Steely Dan
- Ease Of Mind
- Magnets
- Traveller
- Strange Illusions
Musik zwischen Traum und Wirklichkeit.
2016 debütierte die norwegische Band mit dem klangvollen Namen. "Crystals" fand ich damals durchaus eine Bereicherung in einem starken Jahr für experimentellen 70s-geprägten Rock, auch wenn ich der Band kompositorisch noch Luft nach oben zugestanden habe. Richtig, wie sich jetzt beim Hören des zweiten Albums "Wide Awake But Still Asleep" herausstellt.
Die Bergener haben einen großen Sprung in punkto Wiedererkennungswert und songwriterischer Eleganz gemacht. Der Einstand ist zugleich auch der Titelsong, und dieser versetzt mich passend zum Namen sogleich in einen Hype-Zustand zwischen wach sein und Träumerei. Es ist herrliche Musik, genau in der Schnittmenge aus Progressive und Psychodelica, das heißt, sie ist ausschweifend, raumgreifend, leichtfüßig, aber auch technisch und rhythmisch verschachtelt. Das wichtigste ist aber: der Song wird von einer einprägsamen Melodie getragen, die Sehnsüchte weckt und schon seit Monaten in meinem Kopf widerhallt.
Klar, MOTORPSYCHO ist immer noch eine gute Referenz, doch auch mit dem zweiten, nicht weniger mitreißenden Song 'H.M.S Death, Rattle and Roll' schwimmt sich die Band frei von allen Vergleichen. Wer auf die Klänge der psychedelischen 70er steht, dem sollte hier das Herz aufgehen.
Auch nach den beiden phantastischen Openern bleibt das Niveau hoch, auch wenn die Songs nicht mehr ganz so feurig vorgetragen werden. Ein kleines Manko ist hier der zwar sehr angenehme aber eher unauffällige Gesang, der in diesem Stil bedauerlicherweise nie so ein großes Gewicht hat. So läuft die Spannung der Scheibe in der Mitte durch eine kleine Talsohle, die aber mit den beiden letzten Songs durchschritten ist.
Sehr interessant ist hier, wie immer hier wieder Fetzen aus den ersten beiden Songs auftauchen; und völlig cool finde ich, wie man am Ende von 'Strange Illusions' wieder am Anfang rauskommt. Ein Zirkel schließt sich und man kann nahtlos von vorne anfangen. Somit setzt SHAMAN ELEPHANT ein dickes Ausrufezeichen!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Thomas Becker