SHAYTAN - Chapter One
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/24
Mehr über Shaytan
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metal On Metal Records
- Release:
- 12.01.2024
- Shaytan
- Salting The Earth
- Speaking In Tongues
- Tabula Rasa
- The Sleepless Eye
- Darvaza
- Embers Glow
- Diaspora
- Samsara
Eine immer noch ungewöhnliche, höchst originelle Melange!
Als sich Sängerin Lisa Healy dazu entschloss, bei DEMON INCARNATE auszusteigen, waren ihre früheren Kollegen gefordert, sich auf die Suche nach einer Nachfolgerin zu begeben. Als sie feststellen mussten, dass Julian Küster, ein offenbar vielbeschäftigter Zeitgenosse, der in mehreren Bands in Rheinland-Pfalz und dem Saarland gleichzeitig aktiv ist, der ideale Kandidat wäre, beschloss man, die Band kurzerhand umzubenennen. Und so wurde schließlich SHAYTAN aus der Taufe gehoben.
In neuer Besetzung legte das von Schlagzeuger Kai Schneider und Gitarrist Jan Paul weiterhin gelenkte Unternehmen recht bald ambitioniert los, um nun das unmissverständlich "Chapter One" betitelte Debüt vorzulegen. An der stilistischen Ausrichtung hat sich jedoch nichts verändert. Zum Glück, denn auch SHAYTAN zelebriert Doom Metal auf erhabene und mitreißende Weise, und auch an den schon bei DEMON INCARNATE immer wieder eingeflochtenen, orientalisch inspirierten Melodiebögen wurde nicht gespart. Das ist insofern wichtig zu erwähnen, da Julian eine doch deutlich herbere Note ins Gesamtbild bringt, und ansonsten wohl nur selten Reminiszenzen an die Vorgängerband aufkommen würden.
Doch wie schon auf "Leaves Of Zaqqum", dem 2021er Dreher von DEMON INCARNATE, ist auch auf "Chapter One" die Verwendung von, für traditionell intoniertem Doom Metal wohl eher ungewöhnlich anmutenden, Einsprengseln zu vernehmen und infolgedessen zu einem Alleinstellungsmerkmal geworden. Zwar wird das Rad von SHAYTAN auch nicht neu erfunden, die Melange ist aber außergewöhnlich und originell. Ab und an lassen sich logischerweise durch tonnenschwere Riffs immer wieder Vergleiche zu den Urvätern und bekannten Größen des Genres ziehen, sobald jedoch die Gitarren diese prägnanten, orientalischen Melodien in die Songs einflechten, ist man als Zuhörer schlicht verzaubert. Und zudem geneigt, die türkische Ikone PENTAGRAM / MEZARKABUL als Anhaltspunkt zu nennen.
Das trifft auch auf die Atmosphäre von Nummern wie 'Salting The Earth' oder 'Tabula Rasa' zu, die nicht nur zum Abtauchen, sondern noch viel mehr zum Nachdenken animieren. Ein Umstand, der sich generell auf "Chapter One" nachvollziehen lässt. Das kann als weiterer Hinweis darauf gedeutet werden, dass die Band bestrebt ist, auf jenem Fundament, das mit DEMON INCANATE errichtet wurde, aufzubauen.
Dass die Jungs die eigene Vergangenheit entsprechend wertzuschätzen wissen, lässt sich auch durch die Tatsache erkennen, dass mit 'Darvaza' und 'Embers Glow' zwei frühe DEMON INCARNATE-Nummern neu eingespielt wurden. Diese ergeben, zusammen mit den fünf offenbar brandneuen, auf Julians Stimme zugeschnittenen Tracks und den beiden Instrumentalnummern 'The Sleepless Eye' und 'Diaspora', ein gelungenes Erstlingswerk. Eines, dem hoffentlich schon bald "Chapter Two" nachfolgen wird!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer