SHOTGUN SAWYER - Thunderchief (Anniversary Edition)
Mehr über Shotgun Sawyer
- Genre:
- Blues / Groove / Classic / Garage Rock
- Label:
- Ripple Music
- Release:
- 20.08.2021
- Skinwalker
- Sudden Death In The Flesh
- Lawman
- That's The Working Man
- I'm A Bad Man
- Gravedigger Dan
- Nothing Left To Lose
- Soldier Song
- Left For Dead
- New Meat
- Strawberry Jam
- Skinwalker (Live At Doublewide Studios)
- Strawberry Jam (Live At Earth Tone Studios)
Auf Album ganz okay, live sicher mächtig.
Die Geschichte dieser Band beginnt wie so oft damit, dass drei Burschen, die sich offenbar schon seit ihrer Kindheit kennen, beschlossen, eine Band zu gründen. Allerdings war die ursprüngliche Idee der Kalifornier, ab 2015 als THUNDERCHIEF die Musikwelt aus den Angeln zu heben, nicht ganz so schlau, da der Name schon vergeben war. Doch bevor es zu etwaigen Rechtsstreitigkeiten kommen konnte, einigten sich Sänger/Gitarrist Dylan Jarman, Schlagzeuger David Lee und Bassist Brett Sanders zum Glück darauf, sich fortan SHOTGUN SAWYER zu nennen.
Zum Glück, auch wenn sich das Trio zu diesem Zeitpunkt bereits einen guten Ruf als Liveband in der Umgebung erspielt hatte. So gesehen war es natürlich ein kluger Schachzug, das noch 2016 veröffentlichte Erstlingsalbum "Thunderchief" zu nennen. Dieses half den Jungs immens, in der Heimat bekannt zu werden. Nach Europa dagegen gelangten nur ganz wenige Exemplare. Naheliegend also, dass sich ihre aktuelle Plattenfirma zu einer Neuauflage, genauer gesagt zu einer "Anniversary Edition" entschieden hat. Schließlich konnte SHOTGUN SAWYER mit dem 2019 veröffentlichten "Bury The Hatchet" in der "alten Welt", aber auch in Japan, gehörig auf sich aufmerksam machen.
Ganz so griffig wie darauf klang das Material zu Beginn der angestrebten Karriere zwar noch nicht, die Direktive, wohin es gehen sollte, war aber schon ziemlich klar. Karrieretechnisch steil nach oben idealerweise, wobei die Jungs mit ihren teilweise relativ simplen, aber sehr effizienten und vor allem überaus authentischem Nummern auf ihrem Debüt ein gute Basis erschaffen haben.
Die Musik selbst lässt sich ebenso einfach wie zutreffend mit "Rock" beschreiben, wobei hinzuzufügen ist, dass "Thunderchief" auch eine amtliche Portion erdigen Blues, jede Menge Groove und Garagen Rock in US-typischer Manier beinhaltet. Dass sich dabei eine ganze Menge an unterschiedlichen Einflüssen (von Klassikern der Kategorie CREAM, FREE und LED ZEPPELIN bis hin zu zeitgenössischen Formationen wie THE LORDS OF ALTAMONT, THE BLACK KEYS und THE WHITE STRIPES) heraushören lässt, dürfte ebenso wenig verwundern, wie die Tatsache, dass die beiden Bonustracks am Ende am intensivsten rüberkommen und eine ungefähre Idee davon geben, wie SHOTGUN SAWYER wohl in der Livesituation klingt.
Auch wenn die dafür ausgewählten, live in verschiedenen Studios eingetrümmerten Nummern 'Skinwalker' und 'Strawberry Jam' in den Studioversionen keineswegs schwach ausgefallen sind, hat das Trio eine Extraportion "Leck Mich"-Attitüde hinzugefügt, und es damit geschafft, noch ein wenig zwingender zu klingen. Und so gut ein Studioalbum von SHOTGUN SAWYER auch klingen mag, an der Tatsache, dass die Songs auf den Bühnen dieser Welt erst so richtig zur Geltung kommen, ändert sich nichts.
- Redakteur:
- Walter Scheurer