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Bless Off

Das ist mein aktuelles Beispiel eines wachsenden Albums. In den Unmengen der gegenwärtigen Rockangebote die Retrospektive halten, sich auf die Tugenden des guten alten Dreimanngescheppers besinnen, dafür hat das Label Tee Pee Records in der Vergangenheit weitestgehend ein gutes Ohr und Händchen bewiesen. Im Grunde sind nahezu alle Veröffentlichungen dort zumindest zur Empfehlung freigegeben. THE SHRINE mit "Bless Off" reiht sich da lückenlos ein. Die Riffs scheinen zwar aus der Zeit der ganz frühen Achtziger zu uns hinaufgefallen zu sein, zudem ist es kein Problem, den drei klassischen Rockinstrumenten auch einzeln zu folgen, weil der Retro-Sound der elf Stücke einer aufgeregten hitzigen Gitarre, dem unablässig mitratternden Bass und dem quirligen Schlagzeugspiel jeweils einen großen Gestaltungsspielraum einräumen.

Gewachsen ist es dahingehend, dass mich genau der Klang anfangs etwas abgestoßen hat, weil ich ihn für bewusst dilettantisch und arg auf alt konstruiert hielt. Aber wenn ich mir erstens diese Schrate ansehe und zweitens die Stücke einwirken lasse, dann hat sich eine schöne, fast aufregende THE SHRINE-Welt eröffnet. Auch die Befürchtung, dass sich das alles sehr ähnlich anhören würde, wurde spätestens mit der großartigen Handbremse 'The Duke' zerstäubt.

Nun sind die vierzig Minuten seit drei Tagen Dauerbegleiter. Wie freue ich mich, dieses Trio demnächst im Vorprogramm der formidablen RED FANG behören zu können. Schmankerl sind hierbei vor allem die punkrockigen 'Bless Off', 'No Penalty' und 'Spit In My Life' die das Potential zu Mitgröhlfaustreckern haben. 'On The Grind', 'Napalm' und 'Hellride' stacheln ebenfalls zur Publikumsteilnahme an. Dass hier die alte Garde rund um die MC5 oder auch die allmächtigen STOOGES oder BLUE CHEER mit in der Wanne sitzt, ist ebenso offenkundig wie die Selbstständigkeit, mit der das Trio eine eigene Dynamik entwickelt hat. Daher hiermit Hörempfehlung!