SICK OF IT ALL - The Last Act Of Defiance
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2014
Mehr über Sick Of It All
- Genre:
- Hardcore
- ∅-Note:
- 7.75
- Label:
- Century Media (EMI)
- Release:
- 26.09.2014
- Sound The Alarm
- 2061
- Road Less Traveled
- Get Bronx
- Part Of History
- Losing War
- Never Back Down
- Facing The Abyss
- Act Your Rage
- Disconnect Your Flesh
- Beltway Getaway
- Sidelined
- Outgunned
- DNC
100% NYHC.
Das Review zu einem neuen SICK OF IT ALL-Album kann man eigentlich, proportional zur Spielzeit, stets ziemlich kurz halten. "Last Act Of Defiance", der Nachfolger des 2010er-Werks "Based On A True Story", überschreitet die 30-Minuten-Marke nur mit Ach und Krach – was jedoch nicht verwundert, wenn kein einziger Track drei Minuten oder länger geht. In der Zeit, welche die NYHC-Legende sich selbst gibt, besteht jedoch kein Zweifel daran, welche Band hier welchen Stil wie genau zelebriert.
Im Vergleich zum Vorgänger, oder auch zu "Death To Tyrants" (2006), wirkt die neue Platte der Truppe um die Gebrüder Koller wieder um einiges ursprünglicher. Die metallische Legierung, die das Soundbild zuletzt mitgeprägt hat, ist zumindest gefühlt einem Klang gewichen, den man bei SICK OF IT ALL eher auf den 90er-Alben antrifft. Dies ist für einen hardcore-affinen Metaller jetzt möglicherweise eher eine schlechte als eine gute Nachricht, für Old-School-Fans der New Yorker jedoch vermutlich frohe Kunde. Allerdings würde ich behaupten: Wer mit SICK OF IT ALL in der Vergangenheit etwas anfangen konnte, wird auch am Paradebeispiel eines Gangshout-Openers 'Sound The Alarm', am für Hardcore-Verhältnisse fast schon epischen 'Facing The Abyss' und am fein gehackten 87-Sekunden-Intermezzo 'Act Your Rage' seinen Spaß haben. Daneben gibt es eine ganze Palette typischer, sehr guter SICK OF IT ALL-Songs im bandeigenen Sound, für die man diese Gruppe kennt und liebt – und die "Last Act Of Defiance" somit zu einer richtig starken sowie runden Angelegenheit machen.
SICK OF IT ALL ist eine Band, die das Motto "Practice what you preach!" nun schon seit über zwei Jahrzenten überzeugend lebt und der Sache scheinbar nicht müde wird. Dass da musikalisch nun nicht mehr die ganz großen Sprünge zu erwarten sind, sollte jedem klar sein, aber das nimmt man bei einer derart überzeugenden Bedienung des NYHC anno 2014 gerne in Kauf. Auch wenn mir persönlich die letzten Alben noch etwas besser gemundet haben, stelle ich mir "Last Act Of Defiance" mit Freuden ins Regal. Es ist einfach wunderbar zu hören, dass manchen Legenden das Feuer nie auszugehen scheint.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Oliver Paßgang