SIDEBURN - Jail
Mehr über Sideburn
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Metal Heaven / SoulFood
- Release:
- 25.02.2011
- Live To Rock
- Devil And Angel
- One Night Stand
- Rock'n'Roller
- Lazy Daisy
- Jail
- Chase The Rainbow
- The Red Knight
- Long Beard And Boogie
- Good Boy
- Kiss Of Death
- Creedence Vibe
Bock auf AC/DC, aber du kennst die Scheiben der Australier bereits auswendig? Wie wäre es mit den Schweizern SIDEBURN?
Die Schweizer SIDEBURN veröffentlichen mit "Jail" ihr bis dato sechstes Studioalbum, wobei man zuvor zehn Jahre lang unter dem Namen GENOCIDE die Metalflagge hochgehalten hatte. Mit der Umbenennung ging auch eine musikalische Kurskorrektur einher, denn das Quintett reduzierte seinen metallischen Sound auf einen stampfenden Rhythmus mit drei Akkorden. Damit näherte man sich den australischen Vorbildern von AC/DC mächtig an und setzt diesen eingeschlagenen Weg auf dem aktuellen Werk auch konsequent fort. Dass man als Kopie sogar kommerziell einigermaßen erfolgreich sein kann, beweisen AIRBOURNE gerade mehr als eindrucksvoll, doch von deren Power und Frische sind SIDEBURN leider noch meilenweit entfernt.
Überraschungen, spritzige Ideen, filigrane Wendungen, technische Raffinessen oder abwechslungsreiches Songwriting darf hier niemand wirklich erwarten. Die Schweizer setzen auf trockenen, geradlinigen Rock'n'Roll mit allen Attributen, die Angus Young & Konsorten groß gemacht haben. Die Songs sind größtenteils austauschbar und bleiben nur sekundär in den Gehörgängen beziehungsweise Beinkleidern hängen. Der gute Anfangsrocker 'Live To Rock', die kräftigen Partynummern 'Rock'n'Roller' und 'Kiss Of Death', sowie das groovige 'Long Beard And Boogie' und die mächtige Glam-Rock-Schlagseite 'Chase The Rainbow' bilden da wohlwollende Ausnahmen. Ansonsten herrscht eher musikalische Tristesse im Hause SIDEBURN, denn egal, ob es klassisch australisch ('One Night Stand', 'Devil And Angel', 'The Red Knight'), mit leichtem KISS-Einschlag ('Lazy Daisy') oder etwas kraftvoller ('Jail', 'Good Boy') zu Werke geht, die richtige Partystimmung möchte nicht aufkommen.
Vielleicht ist das etwas zu hart, denn SIDEBURN wissen durchaus, was sie da machen und hoffentlich auch warum. Es ist aber halt alles andere als originell. Somit hat mich "Jail" eine Dreiviertelstunde eher gelangweilt, denn vom Sitz gerissen. Mag sein, dass die zahlreichen Anhänger des australischen Rocks dies anders sehen und den Schweizern ebenso wie vielen anderen Bands auf diesem Planeten keine Plagiatvorwürfe an den Kopf schmeißen, sondern sie in Ermangelung an neuem AC/DC-Material für eine gute Zwischenmahlzeit erachten. Von mir aus. Haut rein.
Anspieltipps: Live To Rock, Kiss Of Death, Chase The Rainbow
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Chris Staubach