SIGNUM REGIS - The Eyes Of Power
Mehr über Signum Regis
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Inner Wound Recordings / Cargo
- Release:
- 12.11.2010
- Renewal In The East
- Dura Europos
- Purpleborn
- Mystical Majesty
- One Fatal Enterprise
- The Underground Temple
- Oathbreaker
- Roma Aeterna
- Destroyers Of The World
Die Neoklassiker um VINDEX' Ronnie König und den schwedischen Sänger Göran Edman mit dem zweiten Melodienfest.
Nur gute zwei Jahre hat es gedauert, bis VINDEX-Mastermind Ronnie König das zweite Album seines neoklassischen Nebenprojekts SIGNUM REGIS in trockenen Tüchern hatte, wobei es ihm erneut gelang, den schwedischen Ausnahmesänger Göran Edman für sein zweites Album "The Eyes Of Power" zu gewinnen. Die übrigen Mitmusiker stammen wiederum aus dem Umfeld seiner Stammband und präsentieren sich einmal mehr als gut harmonierende Einheit, was im neoklassischen Melodic Metal ja durchaus ein wichtiger Punkt ist, um den Songs den nötigen Fluss zu verleihen, der manchen durchaus renomierten Griffbretthelden oft misslingt.
Nach dem sehr klassisch ausgerichteten und etliche alte Meister zitierenden Intro 'Renewal In The East', das vor allem auch von Ronnies Instrument, dem Bass, lebt, was in diesem Stilbereich ja nicht unbedingt die Regel ist, ergießt sich mit dem wunderschönen 'Dura Europos' gleich ein schöner Reigen der fließenden und einschmeichelnden Melodien, die jedoch nie kitschig oder allzu süßlich aus den Boxen fließen. Dies würde auch nicht allzu gut passen, denn schließlich wird hier ein großer historischer Krieg besungen. Bei "The Eyes Of Power" handelt es sich nämlich um ein Konzeptalbum zum Thema des zweiten persischen Großreichs der Sasaniden, dessen Aufstieg im Kampf gegen die Römer um 224 nach Christus bis zu seim Fall im Kampf gegen die Araber im Jahre 642.
Alle Texte sind fein ausgearbeitet und werden von ausführlichen Linernotes flankiert, so dass ein kolossales Melodienfest wie 'Purpleborn' nicht nur eine akustische Freude darstellt, sondern das Album insgesamt auch eine spannende Geschichte authentisch vermittelt. Ganz gleich, ob SIGNUM REGIS mit schweren, schleichenden Metal-Hymnen wie 'Mystical Majesty' in Richtung DIO wandelt, in sehr harmonischen Refrains höchste Eingängigkeit beweist oder in flotteren Momenten wie den Versen zu 'One Fatal Enterprise' die Melodic-Speed-Welle fährt, die Songs treffen immer ins Schwarze. Daran hat natürlich nicht allein Komponist Ronnie König entscheidenden Anteil, sondern vor allem auch der Sänger Göran Edman, den die meisten von euch sicher von seiner Arbeit mit MALMSTEEN, BRAZON ABBOT und vielen mehr kennen. Der Schwede kann mit harten metallischen Klippen und Screams ebenso umgehen, wie mit sanften, balladesken Tönen und den eingängigen Momenten des klassischen Euro-Power-Metal. Doch auch wenn in rein instrumentalen Stücken wie dem fünfminütigen 'The Underground Temples Of Mithras' thematisch passend orientalische Melodielinien zelebriert werden, wird es niemals langweilig.
So ist SIGNUM REGIS einmal mehr zu bescheinigen, dass es mit der nötigen Klasse der beteiligten Musiker auch in einem alten, weidlich abgegrasten Genre noch möglich ist, schlicht mit musikalischer Qualität, interessanten Songs und einem schönen Konzept zu punkten, ohne auf Teufel komm raus die Innovation zu beschwören.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle