SIGNUM REGIS - The Seal Of A New World
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2019
Mehr über Signum Regis
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Beyond The Storm Productions
- Release:
- 22.11.2019
- Kings Of The Underground
- Prisoner's Elegy
- I Always Go All-In
- The City Of God
- The Seal Of A New World
- A Memory
- Phantasmagoria
- Let Freedom Ring
- Never Surrender
- Fly Away
- Shalom
- Scheme Of Lies
Da sitzt einfach alles.
Die Slowaken SIGNUM REGIS gehören theorethisch schon längst zu den klaren Genre-Granden. Im leicht progressiven Melodic Speed Metal gibt es nur wenige, die qualitativ mit der seit zwölf Jahren existierenden Band mithalten können. Und trotz bester Pressestimmen und steter Arbeit hat es noch nicht zum großen Wurf gereicht. Das letzte Album "Decennium Primum" erschien als Eigenproduktion, "The Seal Of A New World" über das Kleinstlabel Beyond The Storm Productions, über das man online kaum Informationen findet.
Doch das scheint die Gruppe um Bassist Ronnie König wenig zu jucken. Konstant wird an neuen Songs gefeilt, auch größere Rückschläge werden gekonnt in Chancen umgedeutet. So stieg etwa im letzten Jahr Sänger Mayo Petranin, der die letzten beiden Alben einsang und seinerseits Gründungsmitglied Göran Edman ersetzte, aus. Man begab sich also auf die Suche nach einer neuen Stimme und nutzte diesen Umstand folgerichtig als große Chance, SIGNUM REGIS in ein neues Kapitel zu führen. Gitarrist Filip Koluš durchforstete vornehmlich ein bekanntes Videoportal und stieß dabei auf den jungen Brasilianer Jota Fortinho, der sofort begeistern konnte. Nach kurzem Ausprobieren wurde schon am neuen Album gewerkelt.
Und schon liegt mit "The Seal Of A New World" das sechste Album der Band aus Bratislava vor mir. Und es offenbart sich recht schnell, dass Fortinho ein echter Glücksgriff gewesen zu sein scheint. Seine hohe Stimme hebt sich deutlich vom Gesang Petranins ab, im Können steht er seinem Vorvorgänger Edman in nichts nach. Und dann ist er auch noch verantwortlich für das wunderbare Artwork. Chance genutzt - ohne Frage. Durch die neue Stimmlage klingt SIGNUM REGIS zugleich deutlich mainstreamiger. Dass Fortinho als Einflüsse sowohl Kürbiskopf Kiske als auch Kürbiskopf Deris nennt, ist nur folgerichtig und besonders eindrücklich hörbar bei der Ballade 'Shalom'. Glücklicherweise schlug sich dies nicht im Songwriting nieder. Nein, der Stempel mit dem SIGNUM REGIS-Aufdruck ist glücklichweise überdeutlich.
Im Vergleich zu "Decennium Primum" geht man das neue Kapitel etwas weniger erdig an. Ján Tupýs Keyboard erhält einen höheren Stellenwert, allerdings ohne dass dies große Auswirkungen auf das gewohnt kreative Gitarren- oder das königliche pumpende Bassspiel hätte. Aber die Produktion (Mixing von Ronnie König, Mastering von Jacob Hansen) ist hier ausgeglichener, die Keyboards einfach lauter als zuvor. Zudem wurden alle Schlagzeugspuren ohne Trigger und Samples aufgenommen. Der komplett akustische Klang schlägt sich natürlich auch im Gesamtsound nieder.
Im Grunde sind alle zweiundsechzig Minuten von "The Seal Of A New World" absolut empfehlenswert. Ein paar ganz besondere möchte ich zum ersten Ausprobieren aber noch ganz besonders ans Herz gelegt wissen. Da wäre zum einen der Abschlusskracher 'Scheme Of Lies', der metallischste Härte mit technischem Anspruch und tollem Melodiebewusstsein verknotet. Mit Gastsolo von PRIMAL FEARs Magnus Karlsson ein formvollendeter künftiger Bandklassiker. Hervor sticht 'Phantasmagoria', das sich, wäre es nicht so verdammt eingängig, schon fast im Progressive Metal verorten ließe. Mit viel Chor- und Keyboardarbeit gefällt der Midtempo-Hit so schon außerordentlich und dann gibt's da noch den herrlichen QUEEN-Gedächtnispart und die unvergleichlichen Basslinien. Und dann ist da noch die eröffnende Euro-Metal-Hymne 'Kings Of The Underground'. Aber hört selbst. Und dann besorgt euch "The Seal Of A New World" beim Händler eures Vertrauens.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marius Luehring