SILVER BULLET - Screamworks
Mehr über Silver Bullet
- Genre:
- Progressive Metal / Power Metal / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- 7Hard
- Release:
- 16.09.2016
- Slaughterhouse
- Tormentor
- The Rite
- Buried Alive
- More Than Meets The Eye
- Under The Spell
- Life Undone
- Soul Apart
- Within The Dark
- Burns Inside
Mörderisch gut...
Die finnische Band SILVERBULLET hat eine ganz besonders spezielle Nische für sich entdeckt: Die fünf Jungs aus Finnland vertonen Horrorfilme! Hört sich erst einmal schräg an, klingt aber in der Umsetzung richtig gut. Theatralische Orgelklänge, die ich sonst aus Klassikern wie "The Abominable Dr. Phibes" kenne, treffen auf gut gemachten Power Metal.
Schon die ersten Klänge des Albums "Screamworks" zeigen schnell, wohin die Reise geht. Dem unbarmherzigen Schlagzeuggeballere und den schnellen Riffs auf dem Opener 'Slaughter House' geht ein schauriges Intro voraus, das sich irgendwie nach dem Main Theme von "A Nightmare On Elm Street" anhört. Wesentlich düsterer geht es auf dem nachfolgenden 'Tormentor' zu. Schwere Gitarren geben ganz klar den beinahe proggigen Rythmus vor, QUEENSRYCHE lässt grüßen! Nach den ersten paar Liedern werde ich der Scheibe für kurze Zeit allerdings überdrüßig: Es scheint beinahe, als gingen SILVER BULLET die Ideen aus - die nachfolgenden Songs klingen einander ziemlich ähnlich. Das Motiv aus dramatisch langgezogenen Schreien, musikalischen Cliff-Hangern und gruseligen Background-Chören sorgt bei 'The Rite' zwar noch für echte Gänsehaut, nutzt sich allerdings spätestens bei 'The Resurrected" schnell ab.
Die Erleichterung ist groß, als ich feststelle, dass sich SILVER BULLET nur kurz eine kreative Pause gegönnt hat: So beginnt 'Soul Apart' mit der verzerrten Stimme Nils Nordlings, von spannungsvollen Geigenklängen unterlegt, die später recht dominanten Gitarren-Riffs weichen. Ein Höllen-Ritt mit dem wohl raffiniertesten Solo auf der ganzen Scheibe. Zum Ende hin werden die Jungs beinahe noch einmal besinnlich: Der Rausschmeißer 'Burns Inside' ist die einzige Ballade auf dem Album. Zugegeben, Nils Nordling scheint sichtlich mit den sanften Tönen zu kämpfen, doch nach einigen Startschwierigkeiten entwickelt auch das letzte Stück von "Screamworks" eine treibende Eigendynamik. Schade nur, dass das Klavier im Mittelteil des Tracks komplett ersetzt wird, war es doch eigentlich für die melancholisch-finstere Stimmung verantwortlich. Die geht gerade zum Ende hin somit vollkommen verloren.
Trotz dieses kleinen Wermutstropfens kann ich es SILVER BULLET nicht absprechen: "Screamworks" ist eine gekonnte Balance zwischen dramatischen Film-Soundtracks und grundsolidem Power Metal. Der nächste Horrorfilm-Abend kann bei dieser Untermalung kommen!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Leoni Dowidat