SIMONS, SIMONE - Vermillion
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/24
Mehr über Simons, Simone
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 23.08.2024
- Aeterna
- In Love We Rust
- Cradle To The Grave, feat. Alissa White-Gluz
- Fight Or Flight
- The Weight Of My World
- Vermillion Dreams
- The Core, feat. Mark Jansen (EPICA)
- Dystopia
- R.E.D., feat. Mark Jansen (EPICA)
- Dark Night Of The Soul, feat. Perttu Kivilaakso (APOCALYPTICA)
Ein episch-rockiges-emotionales Gesamtkunstwerk.
SIMONE SIMONS, die Stimme von EPICA. Eine der wenigen weiblichen Gesangsstimmen, die ich immer gerne höre: rein, klar, nie irgendwie quietschig oder gar nervig, dafür ausdrucksstark mit hohem Wiedererkennungswert. Gerne auch als Gast bei anderen Projekten gefragt, unter anderem auch bei Arjen Lucassens AYREON.
Jetzt startet sie mit ihrem ersten Soloprojekt "Vermillion" durch, gemeinsam mit keinem Geringeren als Arjen Lucassen an ihrer Seite. Aber nicht nur er ist an ihrem Projekt beteiligt, auch weitere Musikkolleginnen und -kollegen konnte sie für ihr Debüt gewinnen. Neben Arjen, der für etliche Instrumente und (Chor)Gesang zuständig ist, sind von EPICA auch Mark Jansen (hier mit Growls vertreten), Rob van der Loo (Bass) und Koen Herfst (Schlagzeug) dabei, sowie Alissa White-Gluz von ARCH ENEMY und Perttu Kivilaakso von APOCALYPTICA. Die Lyrics stammen aus der Feder von Simone Simons und Lori Linstruth, die Musik von Arjen Lucassen.
Simone hat lange an diesem Album gearbeitet, um es so zu gestalten wie es ihren Vorstellungen entspricht und Arjen hat ihr die Musik quasi auf den Leib geschneidert, beziehungsweise komponiert. Die Musik ist weder ein Abklatsch von EPICA noch von AYREON, auch wenn sich die Kompositionen natürlich logischerweise eher am Stil von AYREON orientieren. Gleichzeitig lernen wir aber eine Simone Simons kennen, wie wir sie so noch nicht gehört haben. Zumindest mir geht es so.
Symphonischer Metal, Rock, Opernstil, progressive Rockelemente – all das finden wir in "Vermillion". Wer sich einen Vorab-Überblick verschaffen möchte, dem seien die bisherigen Videoauskopplungen zum symphonisch-progressiven Metaltrack 'Aeterna', zum balladesken 'In Love We Rust' und zum zart-progressiven 'R.E.D.' empfohlen, bei dem wir Mark Jansen "an den Growls" hören können. Zart-progressiv hört sich zwar wie ein Widerspruch an, gibt aber am ehesten das Gefühl wieder, das ich beim Anhören dieses Stückes empfinde. Beim rasanten, hämmernden 'The Core' bietet Mark Jansen ebenfalls einen besonderen Kontrast zu Simones Stimme. Ein Song, der so richtig ins Ohr geht und bei dem man auch zuhause nicht ruhig sitzen bleiben kann. Etwas mehr in die härtere Richtung geht es ebenso bei 'The Weight Of My World'.
Wenn sich beim eindringlichen 'Cradle To The Grave' Alissa White-Gluz einklinkt, ergänzen sich zwei unglaubliche Frauenstimmen auf besondere Art und Weise. Während 'Fight Or Flight' verträumt-balladesk daherkommt, mit einer unheimlich stimmlichen Ausdruckskraft von Simone, lässt einen das träumerische 'Dystopia einfach nur mit geschlossenen Augen dieser unfassbaren Stimme lauschen. Be- und verzaubert werde ich vom emotionalen 'Vermillion Dreams' – für mich eines der schönsten Stücke des Albums. Wobei der ebenso emotionale Abschlusstrack 'Dark Night Of The Soul' - mit seiner Klavierbegleitung und den Celloklängen von Perttu - gleichauf liegt. Ein wunderbarer Abschluss für ein außergewöhnliches Album. Beide Tracks erzeugen Gänsehaut pur.
Mit "Vermillion" haben alle Beteiligten ein Album geschaffen, das SIMONE SIMONS auf völlig neuen Wegen zeigt, in einem sehr positiven Sinne. Apropos Sinne: Die werden auf vielerlei Art und Weise angesprochen, denn sowohl episch-symphonische Melodien als auch rockige Tracks oder ausgesprochen emotionale Stücke machen das Album zu einem Gesamtkunstwerk. Die lange Arbeit hat sich für zwei Meister ihres Faches gelohnt.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer