SINFORCE - Salvation Avenue
Mehr über Sinforce
- Genre:
- (Power) Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 05.06.2016
- The Dreams Collector
- Crown Of Thorns
- New World Rising
- Salvation Avenue
Spannende Zeiten stehen uns bevor...
Was sich seit der ersten Stunde nach Power-Metal-Band in Starbesetzung anhört, waren bis vor Kurzem noch Andreas Leyer und... ähm... Andreas Leyer. Tatsächlich startete der Gitarrist und Sänger diesen Coup 2013 als Soloprojekt und spielte fast alle Instrumente auf dem Debütalbum "End Of Tomorrow" selbst ein. Für die neue Platte "Salvation Avenue", die noch in diesem Jahr erscheinen soll, holte er sich Verstärkung und machte aus seiner One-Man-Show eine live-taugliche Band. Ohne sich dabei das Heft aus der Hand nehmen zu lassen!
Dass GAMMA RAY und HELLOWEEN zu den großen Vorbildern von Andreas Leyer gehören, das braucht er eigentlich gar nicht mehr zu erwähnen: Die epischen und dramatischen Refrains auf jedem Track drängen den Vergleich mit diesen Bands geradezu auf. Damit aber nicht genug: Die teils verspielten, teils treibenden Gitarrenriffs klingen sogar beinahe nach den frühen EDGUY-Jahren von Mastermind Tobias Sammet! Zwar lassen die Melodien von SINFORCE hin und wieder dessen komplexe Strukturen vermissen, doch eines muss man Andreas Leyer lassen: Seine Musik ist ein echter Tribut an diese Power-Metal-Größen!
Schon mit dem Opener 'The Dreams Collector' legt er ein ordentliches Tempo vor: Ballerndes Schlagzeug, fette Riffs und ein hymnischer Refrain. Gleich zu Beginn geizt SINFORCE nicht mit Reizen und fährt alle Geschosse auf, die die Gruppe zu bieten hat! Und während dafür besonders der Mittelteil auf dem zweiten Track, 'Crown of Thorns' nicht so schön knallt wie bei seinem Vorgänger, lässt Andreas Leyer auf diesem Song dafür die Gitarren sprechen: Das Gitarrensolo in diesem Lied ist ein echtes Kunstwerk! Schade, dass es im sonst ziemlich opulent angelegten Lied beinahe zerrieben wird. Hier wäre ein wenig Zurückhaltung der anderen Instrumentalisten einfach wünschenswert gewesen.
Das nachfolgende Stück hebt sich mit einem eher düsteren Sound und vergleichsweise harten Riffs von den ersten beiden Songs ab. Stilistisch schreit er wirklich nach QUEENSRYCHE: Mit progressiv-melodischer Spielart steigt SINFORCE in 'New World Rising' und schaukelt sich im Laufe des Tracks zu immer speedlastigeren Einsätzen hoch. Daran kann das titelgebende 'Salvation Avenue' nur schwer anknüpfen. Der Song erweist sich als schwächstes Lied der Scheibe. Was im Falle von SINFORCE jedoch nicht schlecht heißt: Zwar trumpft man hier noch einmal mit recht harten Gitarren und proglastigem Sound auf, doch richtig zünden kann der Song leider nicht.
Nichtsdestotrotz: SINFORCE legt mit dem zweiten Album eine echte Punktlandung hin, was Spielfreude, virtuose Gitarrenläufe und raffinierte Stilwechsel auch mitten in den Songs betrifft. Noch in diesem Jahr soll "Salvation Avenue" als Platte und Download erscheinen – und damit auch die restlichen Tracks des Albums. Wenn Andreas Leyer also das Level der ersten vier Stücke auch auf den anderen Songs halten kann, steht uns 2016 noch ein spannender Release ins Haus.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Leoni Dowidat