SINISTER REALM - World Of Evil
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2013
Mehr über Sinister Realm
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Shadow Kingdom
- Release:
- 06.08.2013
- Dark Angel Of Fate
- Bell Strikes Fear
- World Of Evil
- The Ghosts Of Nevermore
- Prophets Of War
- Cyber Villain
- The Forest Of Souls
- Four Black Witches
So lange es solche Alben gibt, kann die Welt gar nicht böse sein.<br />
Es ist wirklich toll, wenn man sich auf ein neues Album freut und die Erwartungen tatsächlich erfüllt werden. Im Falle von SINISTER REALM ist das nun schon zum zweiten Mal in Folge der Fall, was die Freude meinerseits nur noch steigert.
Auf dem Programm steht in erster Linie klassischer Heavy Metal, ganz ohne Zusätze wie True, Power, Epic oder ähnliches. Die könnte man zwar alle als Adjektive zur Beschreibung des SINISTER REALM-Sounds nehmen, würde dabei aber dem Gesamteindruck nur teilweise gerecht werden. Als ein Richtwert für Uneingeweihte könnte wohl BLACK SABBATH in der Dio-Phase und das Soloschaffen von DIO gelten, was vor allem im Titelsong von "World Of Evil" zu hören ist.
Mittelschneller Metal mit ausladenden Kompositionen, kraftvollem Gesang und erhabener Melodieführung wird geboten, mit gelegentlichen Ausflügen in etwas schnellere oder doomigere Gefilde.
Im Falle von "World Of Evil" wird der Reigen vom recht flotten 'Dark Angel Of Fate' eröffnet, das direkt alle Stärken der Band aufzeigt. Treibende Riffs, eingängige Leadgitarren, ein deutlich hörbarer Bass, der in bester Steve-Harris-Manier gezupft und abgemischt wurde und ein Sänger, der Kraft und Pathos in der Stimme hat, aber auch einen rauhen Unterton, wenn es dem Song dienlich ist. Und in Windeseile ertappe ich mich dabei, wie ich den Refrain mitsumme und ein kräftiges "Pray, pray, before it is too late!" in den sonnigen Sommertag hinausschmettere.
Beim nachfolgenden 'Bell Strikes Fear' bietet sich ein ganz ähnliches Bild, nur dass das Tempo etwas gedrosselt wurde, man marschiert nun zielstrebig, ohne zu stürmen. Und wieder so ein Refrain, bei dem sich die Faust von selbst reckt und man direkt mitsingen will. Der Titelsong folgt nun mit allerbester DIO-Huldigung, inklusive eines herrlichen Refrains, bei dem Sänger Alex Kristof einmal mehr brilliert.
Weiter geht es mit 'The Ghosts Of Nevermore', die mit ein paar Ausflügen in den Doom Metal und einem weiteren Hammer-Refrain daherkommen. Die spärlich eingesetzten Keyboards verleihen dem Stück eine bombastische Atmosphäre, ohne auf platte Effekte zu setzen. In einem ähnlichen Fahrwasser geht es mit 'Prophets Of War' weiter, dessen Refrain zwar etwas weniger bombastisch ausfällt, das aber erneut exzellenten Gesang in Kombination mit feinstem Songwriting bietet. Der 'Cyber Villain' kommt im Anschluss recht ruppig und flott daher, mit einem kräftig gebrüllten Titel als Refrain und einer aggressiven Gesangsleistung im Mittelteil.
Das Ende des Albums leitet das kurze Instrumental 'The Forest Of Souls' ein, bevor es mit dem Achtminüter 'Four Black Witches' noch einmal in die Vollen geht. Hier vereinigt die Band nochmal alle Stärken, treibende Riffs, doomlastige Passagen und ausladende Refrains, bei diesem Stück gibt es ein letztes Mal alles zu hören, was "World Of Evil" zu einem so herausragenden Album macht.
Die düsteren, mystischen Texte leisten ihr übriges, um das dritte Album von SINISTER REALM zu einem absoluten Muss für alle Fans klassischen Heavy Metals zu machen. Jeder, wirklich jeder, der für sich selbst in Anspruch nimmt, klassischen Heavy Metal zu mögen, sollte dieses Album gehört haben.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst