SIRENIA - Perils Of The Deep Blue
Mehr über Sirenia
- Genre:
- Gothic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 28.06.2013
- Ducere Me In Lucem
- Seven Widows Weep
- My Destiny Coming To Pass
- Ditt Endelikt
- Cold Caress
- Darkling
- Decadence
- Stille Kom Doden
- The Funeral March
- Profound Scars
- A Blizzard Is Storming
- Chains
- Blue Colleen
Alles andere als ein Schiffbruch.
Obwohl Trennungen immer etwas trauriges implizieren, können sich dadurch auch neue Türen öffnen. Man müsste also eigentlich schon fast dankbar sein, dass Morten Veland vor 13 Jahren aus der Band TRISTANIA ausgetreten ist, denn sonst wäre der Musikwelt so einiges entgangen. Neben seinem Hauptprojekt SIRENIA hat er sich vor einiger Zeit auch als Solokünstler (MORTEMIA) versucht, bevor er sich mit viel Elan und Energie auf die Suche nach einer Nachfolgerin für Monika Pederson machte. Mit Ailyn steht nun Kandidatin Nummer vier hinter dem Mikro, sodass "Perils Of The Deep Blue" quasi das Ende einer langen Reise markiert und es bleibt zu hoffen, dass diese Konstellation noch eine Weile halten wird.
Opulente Chöre, eher einfache, aber groovige Riffs, ein Goldkehlchen und last but not least Mr. Velands Growls sind die magischen Zutaten eines SIRENIA-Albums. Damit sind sie bisher immer gut gefahren, obwohl kritische Stimmen mangelnde Abwechslung immer wieder vorwerfen. Damit sollte jetzt aber Schluss sein, denn "Perils Of The Deep Blue" ist alles, nur nicht eine Eintagsfliege.
Passend zum Album gibt es Meeresrauschen in dem Intro 'Ducere Me In Lucem' zu hören und man könnte sagen das der Name im wahrsten Sinn des Wortes Programm ist. Es folgt eine unaufällige Überleitung zur ersten Single und dem Opener 'Seven Widows Weep', die mit Abstand stärkste Nummer auf der Scheibe. Hier vereinen sich alle oben genannten Merkmale zu einem wahren Sturm zusammen und Ailyn zeigt, dass sie auch ohne Schwanzflosse mit einer Sirene mithalten kann. Sowohl stimmlich, als auch instrumental geht man bei der Komposition der Songs sehr experimentell vor. So irritieren die elektronischen Beats beim erstmaligen Hören zu 'Decadence' oder 'Profound Scars' und die Versuchung das Tanzbein zu schwingen ist groß. Für Nicht-Norweger ist besonders 'Ditt Endelikt' spannend, da hier wieder ein männlicher Gastsänger zu hören ist. Seine Stimme ist sehr angenehm und transportiert die Melancholie eines Seemannsliedes mit sich. Obwohl er musikalisch betrachtet vielleicht nicht die Creme de la Creme ist, ist das definitiv eine schöne Abwechslung zum Rest. 'Darkling' stellt ebenfalls eine eher verstärkt maskuline Nummer da, denn hier tobt sich Morten Veland sowohl gesanglich, als auch an der Gitarre ein wenig aus. Die Folge: Ein härterer Song, der sich durch schöne Klampfenarbeit kennzeichnet. Es fehlt nur noch ein fettes Solo. Zeitlich gesehen räumt vor allem 'Stille Kom Doden' ab, welches mit seinen knapp 13 Minuten das bis dato längste Lied der Band markiert. Mit einem leisen Regenschauer beginnend, steigert man sich zu einem einfachen Midtempo, wo zwischendrin mehrfach mein schmerzlichst vermisstes Solo zu hören ist und vor allem singt die anmutige Spanierin auf norwegisch. Nach einem kleinen musikalischen Gewitter gibt es seichte Akustikgitarren, die durch die sehr ruhige und angenehme Basstimme von Morten begleitet wird. Eigentlich hätte man hier ein schönes Ende gefunden, aber man legt noch vier Songs drauf. Diese sind eher gemütlich und ich bin dankbar dafür nicht noch einmal mit einem so richtig opulenten Lied konfrontiert zu werden, denn das hätte den Rahmen gesprengt. Und so endet der Sturm der Sirenen bei 'A Blizzard Is Storming' mit einer angenehmen Brise.
Insgesamt schwingt auf der Scheibe eine recht düstere und melodrammatische Stimmung, die Alleskönner Mr. Veland zu bündeln weiß. Obwohl zwischen "Enigma Of Life" und "Perils Of The Deep Blue" nur zwei Jahre liegen, hat man es geschafft einen unglaublichen Sprung hinzulegen und so gibt es nur eins noch zu sagen: Follow the call of the siren!
Anspieltipps: Seven Widows Weep, Ditt Endelikt, Darkling, Stille Kom Doden, The Funeral March, Profound Scars , A Blizzard Is Storming
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hang Mai Le