SIX FEET UNDER - Bringer Of Blood
Mehr über Six Feet Under
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 22.09.2003
- Sick In The Head
- Amerika The Brutal
- My Hatred
- Murdered In The Basement
- When Skin Turns Blue
- Bringer Of Blood
- Ugly
- Braindead
- Blind And Gagged
- Claustrophobic
- Escape From The Grave
"True Carnage" war ein bestenfalls durchschnittliches Album und konnte zu keiner Zeit gegen Meilensteine wie "Haunted", "Warpath" oder im Besonderen "Maximum Violence" anstinken. Es fehlten einfach die besonderen Highlights, die man auf früheren SIX FEET UNDER-Werken noch haufenweise finden konnte und so wurde die Scheibe auch zurecht kritisiert.
Um so größer war nun die Spannung, ob das Death Metal-Urgestein Chris Barnes mit seiner Truppe noch einmal die Kurve bekommt und mit dem neuen Release "Bringer Of Blood" an alte Glanztaten anknüpfen kann. Mit großer Enttäuschung muss ich jedoch feststellen, dass auch "Bringer Of Blood" nicht wesentlich besser ausgefallen ist als sein direkter Vorgänger. Zwar sind hier diverse ziemlich starke Death Metal-Nummern enthalten, die zudem über einen ordentlichen Groove verfügen, jedoch laufen die Jungs aus Florida im Gesamten ihrer Form hinterher. So bietet auch die neue Veröffentlichung einige recht durchschnittliche Stücke, wie z.B. das langsame `Braindead´.
Hauptproblem auf "Bringer Of Blood" ist die übermächtige Stellung, die sich Barnes als Produzent selber einräumte. Seine Vocals wurden viel zu weit in den Vordergrund gemischt und drängend die gewohnt erstklassigen Riffs und den wummernden Bass zu weit zurück. Dabei grunzt der Mann mit den Rastalocken auch nicht mehr so tief wie in der Vergangenheit sondern knurrt sich mehr oder weniger mit gemäßigter Bass-Stimme durch die elf Nummern. Nur vereinzelt wird das brutale Organ des Fronters vollkommen ausgenutzt, ansonsten ist auch seine Gesamtleistung weiter hinter den Erwartungen zurück geblieben.
Glücklicherweise besänftigen SIX FEET UNDER den Hörer im zweiten Teil von "Bringer Of Blood", auf dem sich dann tatsächlich noch einige Hits befinden, die sogar teilweise Ansätze von Melodien beinhalten. Endlich tauchen das geniale Riffing und der dick groovende Bass wieder aus der Versenkung auf und veredeln tolle Death Metal-Songs der Marke `Blind And Gagged´ und `Escape From The Grave´ mit den bekannten SIX FEET UNDER-Trademarks. Warum gibt es nicht mehr davon und warum nutzt Barnes seine stimmlichen Fähigkeiten nicht mehr so konsequent aus, wie es noch in der Vergangenheit der Fall war?
Fragen über Fragen, welche dieser Veröffentlichung wahrscheinlich einen ähnlich kontroversen Ruf einbringen werden wie ihrem Vorgänger.
Insgesamt ist "Bringer Of Blood" sicherlich nicht schlecht geworden, jedoch hat man an eine Band wie SIX FEET UNDER nun mal viel höhere Ansprüche, als dies bei einer gewöhnlichen Death Metal-Kapelle der Fall ist. Und da man diese Gruppe nun mal an ihrer furiosen Vergangenheit messen muss, ist "Bringer Of Blood" nur eine weitere Scheibe in der Karriere von SIX FEET UNDER, welches sich in der ewigen Bestenliste jedoch nur an die vorletzte Stelle kurz vor "True Carnage" setzen kann. Aber aus unerfindlichen Gründen reicht dies immer noch aus um den Fans einen (wenn auch nicht mehr so kräftigen) Tritt in den Hintern zu verpassen.
Anspieltipps: Sick In The Head, My Hatred, Bringer Of Blood, Blind And Gagged
- Redakteur:
- Björn Backes