SIX FEET UNDER - Nightmares Of The Decomposed
Mehr über Six Feet Under
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Metal Blade Records
- Release:
- 02.10.2020
- Amputator
- Zodiac
- The Rotting
- Death Will Follow
- Migraine
- The Noose
- Blood Of The Zombie
- Self Imposed Death Sentence
- Dead Girls Don’t Scream
- Drink Blood Get High
- Labyrinth Of Insanity
- Without Your Life
Mit viel Wohlwollen
Nach "Bringer Of Blood" und "13" geriet die einstige Dampfwalze aus Florida auf meinem musikalischen Radar zunehmend in Vergessenheit. Zu belanglos, durchschnittlich oder – riskant ausgedrückt – langweilig war der Großteil ihrer Diskographie. Natürlich hatten Alben wie "Unborn" oder "Torment" auch ihre guten Death-Metal-Momente, aber wenn wir einmal ehrlich sind, wurde Barnes' stimmliche Gewalt von Platte zu Platte immer schlechter und die Veröffentlichungsflut eher fragwürdiger Outputs – Stichwort "Graveyard Classics" – trug auch nicht unbedingt dazu bei, Altfans versöhnlich zu stimmen und zeitgleich eine neue Gefolgschaft hinter sich zu vereinen. Zu schlecht für Liga 1, zu gut für Liga 2 – SIX FEET UNDER, der Hamburger SV des Death Metals?
Nein, definitiv nicht. So waren die letzten Auftritte der Band nun auch nicht und Fans wurden hellhörig, fast schon euphorisch, als bekannt wurde, dass Chris' alter CANNIBAL CORPSE-Wegbegleiter Jack Owen wieder mit an Bord ist. Doch auch dieser nostalgisch-frischer Wind sorgt nicht dafür, dass die neueste Platte "Nightmares Of The Decpomposed" der erhoffte Befreiungsschlag wird. Denn trotz des coolen Artworks und solcher Mit-Blick-in-eine-bessere-Zeit-Tracks wie 'Death Will Follow', 'Amputator' und 'Without Your Life' gelangt Studioalbum Nummer drölfzig nur selten aus dem Mittelmaß. Wo sind die Faustschläge, wo die tödlichen Attacken, wo die Vehemenz eines Vorschlaghammers, das Morbide eines Eispickels, das Heimtückische eines Bolzenschneiders? Gott, man könnte meinen, ich leite eine Folterkammer.
Ganz so schlimm ist es zwar nicht, wir sprechen wieder von SIX FEET UNDER anno 2020, und man merkt noch immer, dass das Fünfgestirn das Todesblei mit der Muttermilch aufgesogen hat. Allerdings gibt es nun nicht nur eine Handvoll Bands, die griffiger, frischer, facettenreicher auftreten als die (einstige) Legende aus Tampa, Florida. "Nightmares Of The Decomposed" ist zwar kein weiterer Schritt in die falsche Richtung, ist aber von einem Treppchenplatz der "Death Metal Superstars" doch deutlicher entfernt als noch vor 15 Jahren.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp