SIX FEET UNDER - True Carnage
Mehr über Six Feet Under
- Genre:
- Death Metal
- Impulse To Disembowel
- The Day The Dead Walked
- It Never Dies
- The Murderers
- Waiting For Decay
- One Bullet Left
- Knife, Gun, Axe
- Snakes
- Sick & Twisted
- Cadaver Mutilator
- Necrosociety
Trotz der durchwegs wenig vielversprechenden neuen Songs, welche SIX FEET UNDER bei ihren diversen Festival-Auftritten vorgestellt hatten, hegte meine Wenigkeit trotzdem die Hoffnung, daß "True Carnage" eine zumindest halbwegs unterhaltsame Scheibe werden würde.
Tja, schief gewickelt, denn das langerwartete neue Material der Amis verbreitet gähnende Langeweile: stumpfe 08/15-Riffs und eine lahmarschige Schlagzeugarbeit, bei welcher der timingsichere Greg Gall nebenher wohl auch Zeitung lesen könnte. Abgesehen von einigen wenigen, durch die Bank aufgesetzt wirkenden schnelleren Passagen, geht die Band auf diesem recht dumpf produzierten Werk fast ausnahmslos mit einem derart langsamen Tempo zu Werke, daß dem Hörer die Füsse einschlafen. Und selbst das ist noch wohlwollend formuliert.
Die Krönung aber sind die Vocals von Chris Barnes: der gute Mann hat wohl erkannt, daß sein Gegrunze schon lange nicht mehr zum Extremsten im Todesbleigenre zählt. Ergo hat er seinen "Gesang" diesmal ein gutes Stück tiefer angelegt und wildert in Gefilden herum, die man schon von MORTICIAN hassen gelernt hat. Dieses penetrant monotone Gerülpse kann Niemandem das Fürchten lehren, sondern verursacht allenfalls bleierne Müdigkeit oder vielmehr die todesbleierne Schlafkrankheit, auch bekannt als Morbus Rahmer.
Längere Ausführungen erübrigen sich angesichts einer uninspirierten, durch und durch langweiligen, kurzum schlichtweg überflüssigen Scheibe ohne jeden Pep. Daran ändert auch der Gastauftritt von Rap-Ikone Ice "Motherfuckin´" T nichts; so sehr ich diesen vielseitigen Künstler sonst schätze, aber sein Sprechgesang bei "One Bullet Left" klingt ziemlich leidenschaftslos und paßt in keinster Weise zum Song.
Dem einen oder anderen SFU-Anhänger dürfte "True Carnage" sicherlich trotzdem zusagen, die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden; die große Mehrheit allerdings, wage ich zu prophezeien, wird das Teil nach einem kurzen Hörtest mit Entsetzen wieder zurück ins CD Regal stellen und nie wieder anfassen. "True Boredom", "True Disappointment" oder "True Waste Of Time" wären als Albumtitel entschieden passender gewesen...
Anspieltips: davon zu sprechen wäre übertrieben; am wenigsten langweilig aber sind "It Never Ends", "Sick And Twisted" und "Cadaver Mutilator"
- Redakteur:
- Rainer Raithel