SIX GALLERY - Breakthroughs In Modern Art
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2010
Mehr über Six Gallery
- Genre:
- Alternative Post Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Superball/EMI
- Release:
- 19.03.2010
- Bermuda Triangles
- A Live Nativity Scene
- Built To Last
- Say Matte
- Edie & The Marble Faun
- Glaciar De Las Lágrimas
- Just Hey
- Honestly, Really?
- Fish Milk
- Smile Like A Switch
Kopfkino aus Columbus, das auch Freunde in Manchester finden wird.
Der Albumtitel "Breakthroughs In Modern Art" ist ziemlich hochtrabend. Auch wenn man sich in einem Genre bewegt, das zuletzt wohl noch am ehesten für Kunst und Fortschritt gesorgt hat. Denn man muss durchaus anerkennen, dass es die neuen Progressiven und die Post Rocker sind, die der Rockmusik noch wirklich neue Facetten geben können. Man könnte an Bands wie COHEED & CAMBRIA, OCEANSIZE, PORCUPINE TREE oder THE BUTTERFLY EFFECT denken.
SIX GALLERY mit diesen Genregrößen zu vergleichen, wäre ein bisschen unfair, ist "Breakthroughs In Modern Art" doch ihr Debütalbum und auch die musikalische Ausrichtung ist maximal ähnlich zu OCEANSIZE, allerdings eher in einer abgespeckten Variante. Die Songs sind kompakter, stellenweise deutlich flotter (der Opener 'Bermuda Triangles') und doch schimmert dank des Gesangs von Daniel J. Francis immer wieder das Quintett aus Manchester durch. Und in den episch-atmophärischen Momenten wie bei 'Built To Last' oder dem abschließenden 'Smells Like A Switch' sind auch Arrangements und Gitarrenarbeit zumindest ähnlich.
Dennoch sind SIX GALLERY trotz des Querverweises in der Summe eigenständig genug. Um das zu erkennen, benötigt man allerdings einige Durchläufe, denn die Durchbrüche in der modernen Kunst lassen sich nicht gerade im Vorbeihören erschließen. Es braucht schon einen erhöhten Grad an Aufmerksamkeit, um die subtilen Melodien oder die stellenweise verboten gute Gitarrenarbeit ('A Live Nativity Scene') zu entdecken. Das einzige, was wirklich fehlt, ist der Song, der sich mit erhöhtem Nachdruck in den Lauschern festsetzt. So ist "Breakthroughs In Modern Art" ein wenig zu undurchdringlich und muss hart erarbeitet werden. Den rettenden Anker im Soundmeer, muss der Hörer selbst finden, angeboten wird er von SIX GALLERY nicht.
Aber vielleicht wollen SIX GALLERY auch genau das. Hier hört man Musik, um der Musik willen. Etwaige Ablenkung ist nicht erwünscht und auch nicht nötig. Mit "Breakthroughs In Modern Art" sollte jeder Fan von alternativ-progressiven Klängen genug zu tun haben.
Anspieltipps: Bermuda Triangles, A Live Nativity Scene, Smells Like A Switch
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk