SIX MAGICS - Behind The Sorrow
Mehr über Six Magics
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Coroner Records
- Release:
- 15.02.2010
- Run
- Animal
- Behind The Sorrow
- Lies And Rules
- Hands Of Time
- All My Dreams
- They
- No Time To Grieve
- It's Not The Way
- I Remember
Gut produzierter Anden-Metal, da gehen die Alpakas steil!
Die Chilenen werden vom Label als eine der führenden chilenischen Metalbands genannt. Hm, ich kannte die bislang noch gar nicht. Allerdings... wenn ich recht drüber nachdenke, kenne ich eigentlich keine Band aus Chile. Da könnten die Herren von Coroner-Records tatsächlich recht haben, wer weiß?
Die Band hat eine Dame am Mikrophon, aber die Gothic-Befürchtungen sind nur von kurzer Dauer. Elyzabeth Vásquez singt zwar melodisch, aber es regiert dennoch der Melodic Metal der härteren Art. Gleich der Opener 'Run' geht gut ab, und danach folgt mit 'Animal' das absolute Highlight der Scheibe, ein großartiger Chor bleibt so sehr im Ohr, dass ich diesen Song nach dem ersten Hören gleich nochmal anmachen musste. Hier kommt auch der symphonische Charakter von SIX MAGICS durch, der im Verlauf von "Behind The Sorrow" noch deutlicher zum Tragen kommt, denn obwohl im Line-Up kein Keyboarder erwähnt wird, ist das Instrument doch für die Kompositionen wichtig.
Hey, Chile sollte ich wohl im Auge behalten. Denn auch im weiteren Verlauf des Albums schaffen die Südamerikaner einige starke Metal-Stücke zwischen Melodie und ordentlichem Rumms. Dabei erkennt man die Handschrift des Produzenten David Prater, der nämlich bereits für DREAM THEATER unter anderem auf der "Images And Words"-Scheibe tätig war. Er hat dem Album einen guten Sound verpasst und sicher auch dafür gesorgt, dass die Band gelegentlich ausbricht und nicht zu sehr in einen Trott verfällt, der hin und wieder zu sehr zu dominieren droht. Da sind in jedem Song gute Ideen, aber nicht immer schaffen es die Fünf, daraus auch mitreißende Songs zu komponieren.
Trotzdem bedeutet die Tatsache, dass "Behind The Sorrow" noch kein chilenisches "Images And Words" ist mitnichten, dass die Scheibe schwach wäre. Nur verführt die Erwähnung des DREAM THEATER-Meisterstücks natürlich dazu, einen Vergleich anzustellen, was aber der Band Unrecht tun würde, denn dieses Niveau erreichen ganz andere Bands nicht, die dennoch einen Platz oben in der Metalgalerie zu recht innehaben.
Nein, das dritte Album von SIX MAGICS ist ein rundum gelungenes Werk, das Freunden des Female-Fronted-Metal gut gefallen dürfte. Ich finde es sehr gelungen, auch wenn ein halber Punkt sicherlich durch einen gutgemeinten Exotenfaktor addiert wird, der sich aber standhaft weigert, zu weichen...
Ein Hinweis noch für Kenner der Band: Die Tracklist ist bis auf einen Song ('Animal' rein, 'Carcass' raus, außer das ist der gleiche Song unter anderem Titel, das vermag ich nicht zu sagen) identisch mit der 2008er Veröffentlichung "Animal", ansonsten ist nur die Songreihenfolge anders. Fragt mich nicht, was das soll.
Anspieltipps: Run, Animal, All My Dreams, No Time To Grieve
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger