SKARLETT RIOT - Invicta
Mehr über Skarlett Riot
- Genre:
- Modern Alternative Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Despotz Records
- Release:
- 07.05.2021
- Breaking The Habit
- Gravity
- Black Cloud
- Underwater
- Stronger
- Cut The Ties
- Into Pieces
- Not Alone
- To The Flames
- Falling
- Human
Passgenaues Szenealbum
Moderner Alternative Metal ist immer so eine Sache. Meist druckvoll produziert, sind es nur Nuancen, die aus einem unscheinbaren Song, einen absoluten Killer machen. So ist auch das dritte Album "Invicta" der englischen Band SKARLETT RIOT ein gefährliches Werk, denn in der falschen Stimmung könnten die knapp 48 Minuten als ziemlich langweilig abgestempelt werden. Doch das würde der Scheibe nicht gerecht werden.
Klar, nach nur wenigen Minuten scheint der Hörer bereits den vollen Umfang von "Invicta" erfasst zu haben. Tiefe Klampfen, die auch mal ein fettes Riff auspacken, schwere Grooves mit vielen Subbässen und alles schön ohne Ecken und Kanten. SKARLETT RIOT bewegt sich fast schon schmerzhaft rigoros im vorgegebenen Alternative-Metal-Korsett, doch der Teufel steckt ja bekanntlich im Detail. So gibt es Feinheiten erst nach mehrmaligem und intensivem Lauschen zu entdecken. Hier ein paar schöne elektronische Spielereien, dort eine unerwartete Wendung. Dabei variieren die Briten das Tempo ganz ordentlich und grooven nicht nur ausschließlich im Mid-Tempo-Bereich, sondern drücken auch gerne mal aufs Gaspedal. Gut, einen Innovationspreis werden sie wohl nicht gewinnen, aber Songs wie 'Underwater', 'Breaking The Habit', 'Gravity' oder das an EVANESCENCE erinnernde 'Falling' sind ordentliches Kraftfutter für Genreliebhaber (wie mich).
Im Mittelpunkt steht aber definitiv Sängerin und Gitarristin Chloe "Skarlett" Drinkwater. Überwiegend singt sie sich kraftvoll durch die elf Nummern und erinnert dabei ein wenig an Masha von EXILIA. Mir persönlich gefällt sie am besten, wenn sie in den ruhigeren Momenten auch ein bisschen Emotionen zeigt und Luft holt. Gewöhnungsbedürftig sind die gesprochenen Nu-Metal-Parts, wogegen die männlichen Growls wirklich top sind und gerne in Zukunft noch verstärkt eingesetzt werden dürfen – dann könnte Skarlett auch auf ihre eigenen Growls verzichten.
"Invicta" ist ein passgenaues, sehr ordentliches drittes Album, das den Briten aber vermutlich nicht den erhofften Durchbruch verschaffen wird. Trotzdem erfüllt es alle Genreansprüche und dürfte Freunden von LACUNA COIL oder IN THIS MOMENT durchaus schmecken.
Anspieltipps: Underwater, Gravity, Falling
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Chris Staubach