SKID ROW - Slave To The Grind
Mehr über Skid Row
- Genre:
- Sleazerock/Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Atlantic / Warner Music
- Release:
- 03.02.2010
- Monkey Business
- Slave To The Grind
- The Threat
- Quicksand Jesus
- Psycho Love
- Get The Fuck Out
- Livin' On A Chain Gang
- Creepshow
- In A Darkened Room
- Riot Act
- Mudkicker
- Wasted Time
Horizonterweiterung und gelungenes Zweitwerk der damaligen Jungstars.
Nach ihrem grandiosen Debutalbum "Skid Row" war die gleichnamige Band der Stern der Stunde. Mit dem zweiten Album "Slave To The Grind" gab es zwar keinen radikalen Wandel zu verzeichnen, aber die stilistischen Koordinaten verschoben sich. SKID ROW klang dreckiger, trockener, zäher, drahtiger, härter. Nach wie vor gab es musikalisch starke Sleazerockbezüge, textlich jedoch schlug man nun noch düsterere, ernsthaftere Saiten an, weg von rein deskriptiven Szenarien, hin zu auch sozialkritischen Texten.
Den eingefahrenen Ruhm nutzte man, um eine andere junge Band zu fördern, die von SKID ROW auf Tour mitgenommen wurde und sich durch einen für damalige Verhältnisse unvergleichlich härteren Sound auszeichnete: PANTERA. Obwohl, ganz so unvergleichlich doch wieder nicht. Lauscht man mit historischem Abstand dem Schaffen beider Bands, so beginnt man nämlich zu ahnen, was SKID ROW an PANTERA so beeindruckte. Zwar nicht das Shredding, wohl aber der bisweilen auf's Schmirgeln, Zerren, Fies-Sein, Durchschlagen reduzierte Klang, der sich in Ansätzen auch in einigen Stücken von "Slave To The Grind" wiederfinden lässt; mit Betonung auf dem die stilistischen Neuerungen bei SKID ROW am Besten auf den Punkt bringenden Begriff 'grind' (engl.: 'mahlen' - auch wenn 'grind' im Albumtitel zuvorderst auf das Sprachbild der 'Tretmühle' verweist).
Die Produktion von Michael Wagener sorgt dafür, dass diese Eigenschaften der Kompositionen besonders betont wurden, damit verlor SKID ROW die - von den Singleerfolgen des ersten Albums abgesehen - aufgrund ihrer punkbeeinflussten Grundhärte ohnehin recht marginale Anschlussfähigkeit zu einem stärker mit Popeingängigkeit liebäugelnden, populären Haarspray/Glam-Rock der Marke POISON und Co. hörenden Publikum. Zuvor noch als Grenzgänger zwischen Hardrock und Heavy Metal verortbar, war nun die Entscheidung zugunsten eines durchweg heavy agierenden Gebarens gefallen. Hat man sich die sperrigeren Songs erst einmal erschlossen, so fällt auf, dass SKID ROW zwar auch auf "Slave To The Grind" wieder mit einigen gut mitgrölbaren Songs aufwartet, darüber hinaus aber auch sonst alles vertreten ist, was man von einem hitverdächtigen Metalalbum zu Beginn der Neunziger erwarten durfte: Rauer Gesang, schriller Gesang, treibendes Schlagzeug, zähe Riffmonster, harter Straßenfunk, Rockballadeskes und Halbballadeskes, Sleazerock, der ein oder andere herausragende Metalgitarrenlauf und dazwischen noch ein wenig Erweiterung einer bandtypisch eigenen Stilistik, was ein zweites Album nach dem ersten großen Wurf nicht nur unter Karrieregesichtspunkten oder als doppelten B-Seitennachtrag für die Fans rechtfertigt. Kurzum: Die Jungs von SKID ROW haben hier alles richtig gemacht! Auch wenn die Hits der Scheibe eher Hits auf den zweiten Lauscher sind.
Anspieltipps: 'Slave To The Grind', 'Living On A Chain Gang', 'Mudkicker', 'Wasted Time'.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Eike Schmitz