SKINLESS - From Sacrifice To Survival
Mehr über Skinless
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 16.06.2003
- The Front Line Of Sanity
- Escalate Discord
- Deathwork
- A False Sense Of Security
- From Sacrifice To Survival
- Battle Perpetual Will
- Miscreant
- Dead Conscience
- Don't Risk Infection
Fragt mich neulich ein Alien: "Wie klingt moderner Death Metal?"
Sage ich: "Wie das neue SKINLESS-Album "From Sacrifice To Survival", das ist gute Ware aus Amiland."
"Warum?"
"Weil es SKINLESS seit 1992 schaffen, beängstigenden Druck zu erzeugen. Weil in dieser Platte die Spiefreude von etwa 666 Otto-Normal-Death-Metal-Bands gebündelt ist. Weil Drummer Jong Longstreth so präzise wie dein Lasergewehr blastet. Oder höre dir die verrückt-vertrackte Basslinien von Joe Keyser an. Oder die unnachahmliche Riffwand von Gittarrist Noah Carpenter, der Typ zerdrückt dich mit seinem Sechssaiter. Und die brutal-sicke Stimme von Sherwood Webber, Alter, die jagt dir fast Angstschauer über den Rücken."
"Häh?"
"Naja, SKINLESS schaffen es wie kaum eine andere Band, technische Überlegenheit in absolute Moshgranaten zu verwandeln. Jedes Stück auf ihrer dritten Scheibe "From Sacrifice To Survival" besitzt unendlich viele Riffs und Breaks, dennoch kann man sich prima dazu den Kopf am heimischen Schreibtisch beim Moshen blutig schlagen. Außerdem spielen SKINLESS nie wüstes Gebretter um des Gebretters wegen. Meist regiert moderates Tempo, hier wird man langsam aber umso heftiger gekillt. Dagegen sind Bands wie SIX FEET UNDER ein Witz. Die sind zwar auch langsam, aber inzwischen längst nicht mehr so originell wie dieser SKINLESS-Trip. Das ganze Album besitzt dazu noch einen äußerst klaren Sound, der dir jede technische Feinheit ohne Umschweife in die Hör-Tentakel brezelt. Die akkustische Lehrstunde in bizarrer Heavyness dauert übrigens knapp 37 Minuten."
"Aha?"
"Höre dir einfach 'mal einen Song wie 'Deathwork' an. Du erlebst eine bizarre Reise in eine Welt, in der nur Death Metal zählt. Abgedrehteste Gitarrenrhytmen wechseln plötzlich in unendlich geile Kopfschüttel-Parts. Dazu gibt es noch Breaks, die sich so genial in Deinem Hirn verankern, dass Du in der Nacht nicht mehr ruhig schlafen kannst. Und immer wieder diese langsamen Moshparts, in deren Hintergrund erbarmunglose Blastbeats für chronische Herz-Rhytmus-Störungen sorgen."
"Und sonst?"
"Das Cover sieht auf den ersten Blick wie dein Raumschiff aus. Aber das liegt vielleicht auch an dem Bier auf meinem Schreibtisch. Auf jeden Fall sehe ich einen im Gesicht tätowierten Typen, der in einer Art Metalhaut steckt, an deren Seiten so etwas wie Eisenflügel angebracht sind. Hinter ihm erstrecken sich zwei Landschaften: Ein verfallen Endzeit-Szenerie und ein Friede-Freude-Eierkuchen-Land. Und ein Vogelkampf scheint sich anzubahnen. Von dem dunklen Teil aus fliegen nämlich gerade Adler in Richtung des hellen Panoramas. Dort haben sich aber auch schon einige Tauben bereit gemacht..."
"Ich verstehe."
"Und?"
"Ich werde 'mal meine Fühler danach ausstrecken."
"Na."
Anspieltipps: Deathwork, From Sacrifice To Survival, Dead Conscience
- Redakteur:
- Henri Kramer