SKYCLAD - A Burnt Offering For The Bone Idol
Mehr über Skyclad
- Genre:
- Folk / Pagan / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Noise Records / BMG
- Release:
- 27.10.2017
- War And Disorder
- Broken Promised Land
- Spining Jenny
- Salt On The Earth (Another Man's Poison)
- Karmageddon (The Suffering Silence)
- Ring Stone Round
- Men Of Straw
- R'Vannith
- The DEclaration Of Indifference
- Alone In Death's Shadow
Die Meister des Pagan-Thrash
Nach dem aufsehenerregenden Debüt und einer EP mit dem Titel "Tracks From The Wilderness" legte SKYCLAD anno 1992 direkt nach. "A Burnt Offering For The Bone Idol" nimmt den Faden wieder auf, den die Band im Grunde kaum aus der Hand gelegt hatte. Der überragende Sänger Martin Walkyier, der mit SABBAT zu einem Liebling des Untergrunds geworden war, dominiert mit seiner unnachahmlichen Art das Album und singt große Mengen Text, in denen er auch ordentlich das Vokabular derjenigen strapaziert, die nicht Englisch ihre Muttersprache nennen. Dabei kommen alles überstrahlende Edelsteine wie 'Broken Promised Land', 'Spinning Jenny', 'Salt On The Earth' und 'The Declaration Of Indifference' heraus, die höchst gekonnt Thrash und Folk vermischen. Dass so etwas auch mal etwas mehr Zeit beansprucht, zeigen die Songlängen, die gerne einmal fünf oder sogar sechs Minuten lang sind.
Über das ganze Album findet sich kein schlechter Song, wenn auch nicht jedes Stück den gleichen Funken Genialität austrahlt wie die oben genannten und wie 'Karmageddon (The Suffering Silence)', 'Men Of Straw' unbd 'Alone In Death's Shadow' im Vergleich zu dem, was in der Diskographie der Band noch folgen sollte, retrospektiv im Bandmittelmaß versinken. Damit tue ich Perlen, die bei anderen Bands zu den Großtaten zählen würden, sicher ein wenig Unrecht, aber das hat sich die Band im Grunde selbst anzukreiden.
Natürlich gibt es kein einziges SKYCLAD-Album mit Martin Walkyier, das verzichtbar ist, deswegen ist es begrüßenswert, dass sich BMG entschlossen hat, endlich die alten und lang vergriffenen Alben wieder aufzulegen, die zwingend jedem Metalfan ans Herz gelegt werden müssen. Ich selbst finde die spätere Phase, in der der Thrash einem größeren Folk-Einfluss Platz machte, noch stärker, aber ich bin auch von 1991 bis 2000 Schritt für Schritt mit der Band gegangen und habe die Entwicklung quasi live verfolgt und mich wahrscheinlich genauso mit entwickelt. Die rohe Kraft eines "A Burnt Offering For The Bone Idol" oder auch des Debüts "The Wayward Sons Of Mother Earth" trat in den Hintergrund und lässt das Zweitwerk zu dem Album werden vor dem leichten stilistischen Umbruch, der sich immer mehr Bahn brach, prominent hervortreten.
Als Resultat gibt es keine andere Möglichkeit, als eine Kaufempfehlung auszusprechen für dieses tolle Album, aber einen Kritikpunkt habe ich dennoch in Bezug auf die Neuauflage. Wenn eine Band einen so genialen Texter hat wie SKYCLAD, wieso fehlen im Booklet dann die Liedtexte? Ein böser Fauxpas in einer sonst mit Fotos und Bandgeschichte großartig umgesetzten Neuauflage.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger