SKYFIRE - Mind Revolution
Mehr über Skyfire
- Genre:
- Melodic Death/Black
- Label:
- Hammerheart
- Release:
- 05.05.2003
- Nightmares Nevermore
- Haunted By Shadows
- Colliding In Mind
- Dawn Will Break
- Uncloud The Sky
- Shapes Of Insanity
- Blinded By Euphoria
- Caged
- Mind Revolution
Dieses Cover - nordische Winterlandschaften, davor klingonisch anmutende Fackel-Etwasse auf denen fünf Typen in Gummianzügen stehen, deren Gliedmaßen an Edward mit den Scherenhänden erinnern. Irgendwie lässt das schlimmes ahnen. Cyber Gothic Pagan Metal oder sowas. Aber: "Don't judge a book just by the cover / Unless you cover just another" (THE SEX PISTOLS). Also erstmal reingelegt den Silberling, aufgedreht und zugehört.
An "Mind Revolution", dem zweiten Album der Schweden von SKYFIRE, kann man exemplarisch festmachen, wie schwer heutige Musik sich in die altbekannten Genres einordnen lassen. Grob gesagt handelt es sich bei der Mucke um Melodic Death oder Melodic Black oder Happy Black Metal oder Party Death Metal oder ähnliches.
Ich werde mal versuchen, das ganze zu beschreiben: Die Scheibe klingt wie IN FLAMES zu "Whoracle"-Zeiten mit DIMMU BORGIR-Keyboards und nem Schuss CHILDREN OF BODOM.
Andererseits aber tut diese Beschreibung der Truppe unrecht, da sie einen verdammt eigenständigen Sound hat. Versuchen wir es also auf eine andere Weise: Death-Gesang und -Gitarren paaren sich mit Black-Drums und -Keyboardteppichen. Ob das unterm Strich nun "Black" oder "Death" ist hat auch eine längere Diskussion mit Metal-Matze, dem freundlichen Death-Freak von nebenan, nicht endgültig klären können.
Aber in einem sind wir uns um so schneller einig geworden: Was SKYFIRE hier abliefern, ist auf jeden Fall ganz weit oben anzusiedeln. Im Gegensatz zu vielen anderen Bands, die den "Göteborg-Sound" a la IN FLAMES kopieren und mehr schlecht als recht drumherumkomponieren, haben SKYFIRE zwar auch den typischen Sound drauf, verfeinern das Konzept aber mit besagten Keyboardteppichen und weiteren Black Metal-Einflüssen. Hinzu kommt, das die fünf Jungs technisch was drauf haben und wirklich Songs schreiben können, von melodiebetonten Stücken wie dem Opener "Nightmares Nevermore" über rhytmuslastige Songs mit starkem Black Metal-Einschlag wie "Caged" bis hin zu Gewaltorgien wie dem krassen "Shapes Of Insanity" geht SKYFIRE in allen Tempo- und Härtebereichen ab wie Nachbars sprichwörtliche Katze. Getoppt wird das ganze nur noch durch den alle Komponenten dieses großartigen Albums vereinenenden Titeltrack "Mind Revolution", der als Siebenminüter auch gleich den Abschluss des Albums bildet.
Die Scheibe ist übrigends - wo auch sonst? - im Abyss-Studio aufgenommen worden, an den Reglern stand dabei Peterles Bruder Tommy. Kurz gesagt: Das merk man auch, am Sound ist echt nix zu meckern, das Ding iss ausgewogen Produziert, knallt gut rein und tut auch bei extremer Lautstärke im Ohr nicht weh.
Ich kann jedem Melodic Death-, Göteborg- und Epic Black Metal Fan nur raten, schnellstmöglich in dies Scheibchen reinzuhören und sich die Truppe in April und Mai anzugucken, da sind sie nämlich mit ihren Kumpels von THYRFING auf Tour.
Bei den besseren EPs, die einem heutzutage als reguläre Alben angedreht werden, muss ich ausdrücklich loben, dass diese Scheibe eine satte Dreiviertelstunde Hartstoff vom feinsten bietet.
Anspieltipps: Nightmares Nevermore, Shapes Of Insanity, Mind Revolution
- Redakteur:
- Philipp von dem Knesebeck