SLAUGHTER, MARK - Halfway There
Mehr über Slaughter, Mark
- Genre:
- Hard / Heavy Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- EMP Label Group
- Release:
- 26.05.2017
- Hey You
- Devoted
- Supernatural
- Halfway There
- Forevermore
- Conspiracy
- Reckless
- Disposable
- Turn It
- Not Here
Auf halber Strecke - mit vollem Stimmumfang!
Erstmals in Erscheinung treten konnte der aus Las Vegas stammende Sänger in den späten 80er Jahren bei VINNIE VINCENT INVASION. Nach ersten, interimistischen Tournee-Engagements wurde Mark vom ehemaligen KISS-Gitarristen fix engagiert und war danach auch an den Aufnahmen für das zweite INVASION-Album "All Systems Go" beteiligt.
Da dieses Unternehmen jedoch ein kurzlebiges war, hatte sich Mark schon bald um ein neues Betätigungsfeld umsehen müssen. Das schien ihm aber zu umständlich, weshalb er gemeinsam mit dem Bassisten Dana Strum kurzerhand eine neue Band formierte und sich dazu entschloss fortan unter dem Banner SLAUGHTER loszulegen.
Mit Erfolg, denn trotz der Tatsache, dass zu jenem Zeitpunkt bereits die für melodischen Hard Rock an sich nur bedingt traumhaften 90er Jahre angebrochen waren, konnte SLAUGHTER gehörig reüssieren. Zum einen schaffte die Truppe mehrere Chart-Hits und zum anderen konnten Fans auf einigen Tourneen sowie mit insgesamt fünf Studio-Alben beglückt werden. Hierzulande galt die Band zwar zu keinem Zeitpunkt als ganz großer Name, in den Staaten dagegen ist SLAUGHTER immer noch eine gewaltige Nummer.
So gesehen ist es auch kaum verwunderlich, dass man von Namensgeber und Sänger Mark Slaughter in den letzten Dekaden nur wenig mitbekommen konnte, ehe er 2015 sein erstes Solo-Album "Reflections In A Rear View Mirror" auftischte. Dieses bekommt nun einen Nachfolger, der den Titel "Halfway There" trägt. Der ist insofern als Programm zu betrachten, sind doch auf der einen Seite einige Songs (wie etwa der flotte Opener 'Hey You' oder 'Turn It') darauf verewigt, die durchaus auch ins Programm von SLAUGHTER gepasst hätten, doch eine "Retro"-Party findet hier definitiv auch nicht statt.
Der inzwischen nicht nur als Sänger, sondern darüber hinaus auch als Instrumentalist, Songschreiber, Produzent und Aufnahmeleiter fungierende Mark, macht nämlich sehr deutlich, dass er keineswegs bemüht ist, nur die glorreiche Vergangenheit wiederbeleben zu wollen, sondern sehr wohl auch auf Aktualität setzt. So ist es nicht nur die satte, druckvolle Aufnahme, die als zeitgemäß zu betrachten ist, auch einige Songs erwiesen sich als überraschend modern.
Das mit schwerem Groove aus den Boxen donnernde 'Reckless' etwa, oder auch das mit dezent an DISTURBED erinnernder Rhythmik marschierende 'Devoted'. Songs also die eine gewisse Intention für etwas wie Zeitgeist erkennen lassen. Und auch 'Conspiracy', das überraschende Highlight des Albums klingt keineswegs nach der guten, alten Zeit, sondern eher nach ALICE IN CHAINS auf einem BLACK LABEL SOCIETY-Trip. Der Groove animiert sofort zum Mitmachen, die Hook-Line und der Refrain verankern sich sofort im Langzeitgedächtnis. Yezz!
Ob mit "Halfway There" tatsächlich ein Publikum erreicht werden kann, das zur "Pudel-Phase" des Herrn mit der (immer noch – Respekt!) glasklaren und teils glockenhellen Stimme noch sehr, sehr jung war, bleibt abzuwarten. Seine altgedienten Anhänger jedenfalls sollten - wenn auch erst nach einer gewissen Gewöhnungsphase für die Novitäten – auch mit diesen Tracks durchaus zufrieden sein, zumal die Stimme immer noch unverkennbar ist und in der Tat so wie früher klingt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer