SLIPKNOT - 9.0: live
Mehr über Slipknot
- Genre:
- Nu Metal
- Label:
- Roadrunner / Universal
- Release:
- 28.10.2005
- The Blister Exists
- (Sic)
- Disasterpiece
- Before I Forget
- Left Behind
- Liberate
- Vermilion
- Pulse Of The Maggots
- Purity
- Eyeless
- Drum Solo
- Eeyore
- Three Nil
- The Nameless
- Skin Ticket
- Everything Ends
- The Heretic Anthem
- Iowa
- Duality
- Spit It Out
- People = S#!t
- Get This
- Wait And Bleed
- Surfacing
Nach gerade mal vier Alben ein Livealbum rauszuhauen, scheint mir etwas gewagt, aber da SLIPKNOT sich auch mit nur drei regulär veröffentlichten Alben zu einem absoluten Selbstläufer entwickelten, ist so etwas wohl verständlich, und sowieso: SLIPKNOT dürfen ja eh alles.
So darf sich jetzt die immer noch hartnäckig "Maggots" genannte Fangemeinde ein Doppelalbum mit dem klangvollen Titel "9.0: Live" in die Regale stellen, um die Band auch dann live hören zu können, wenn diese mal wieder keinen Bock hat, einen gebuchten Auftritt auch wirklich wahrzunehmen. Anyway, die musikalische Klasse der Band dürfte mittlerweile wohl nicht mehr zu bestreiten sein, und so sind die Erwartungen an die aus der vergangenen US-Tour zusammengeschnittene Live-Compilation auch nicht gerade von Pappe.
Das Intro spricht dabei für sich. SLIPKNOT können leider nicht auftreten … das große Wehklagen beginnt … zack, verarscht, und schon geht das große Donnern los …
Die Setlist, die das Oktett hier zusammengeklebt hat, kann sich sehen lassen: ein krasseres Best-of aus sechs Jahren Erfolgsgeschichte ist wohl kaum möglich. Eigentlich beste Vorraussetzungen, um das Album zu einem wahren Blockbuster werden zu lassen, doch die Qualität des Sounds macht einem einen mehr als deutlichen Strich durch die Rechnung: Das Publikum ist erfreulicherweise gut zu hören, was für ein gehöriges Maß an Live-Feeling sorgt, jedoch ist der Sound der Band grottenschlecht und rumpelt nur so durch den Äther. Die Tatsache, dass Corey auf achtzig Prozent der Songs heiser durch die Zeit hechelt, macht es nicht besser.
Der Gitarrensound ist entstellt und klingt eher nach Schrottplatz-Session und Röhren-Verstärker als nach dem krassem Gewaltakt, den man sich sonst live anhören darf, der Gesang ist wie gesagt wahnsinnig schwach, nur die Rhythmusfraktion beweist auf der Scheibe, wie extrem wichtig sie für die Band ist: mit Joey Jordisson, Shawn Crahan, Chris Fehn und Paul Gray steht und fällt die Stimmung bei einem SLIPKNOT-Gig, und so stellt diese Livescheibe in erster Linie ein Zeugnis dessen dar, was für Gewalten auf der Bühne losgetreten werden und wie sie ins Publikum übertragen werden.
Die stärksten Songs sind mit Sicherheit 'Three Nil', 'The Blister Exists', 'Everything Ends' und 'Liberate', und das einfach nur, weil der Sound in diesen Songs noch am stärksten ist, während die anderen belanglos vor sich hin röhren.
Geladene Setlist, fähige Band, aber grottenschlechte Produktion. Hätte viel besser werden MÜSSEN!
Anspieltipps: Three Nil, The Blister Exists, Liberate
- Redakteur:
- Michael Kulueke