SODOM - 40 Years At War – The Greatest Hell Of Sodom
Mehr über Sodom
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Oktober Promotion
- Release:
- 28.10.2022
- Sepulchral Voice
- After The Deluge
- Electrocution
- Baptism Of Fire
- Better Off Dead
- Body Parts
- Jabba The Hut
- Gathering Of Minds
- That`s What An Unknown Killer Diarized
- Book Burning
- Genocide
- City Of God
- Ashes To Ashes
- In War And Pieces
- S.O.D.O.M.
- Caligula
- Euthanasia
- 1982
- Witching Metal
- Victims Of Death
- Let's Fight In The Darkness Of Hell
Bock auf Thrash-Metal-Geschichte?
40 Jahre Ruhrpott Thrash, 40 Jahre Angelrippers Spielmannstruppe, 40 Jahre SODOM – das darf und muss auch gefeiert werden. Hat Onkel Tom bei der Gründung 1982 in Gelsenkirchen-Buer schon erahnt, welch große Karriere vor ihm liegen würde? Ihm ging es in erster Linie darum, schneller und härter zu sein als VENOM, METALLICA und SLAYER. Und in Anbetracht solcher Alben wie "Obsessed By Cruelty", "Masquerade In Blood" und meinem persönlichen Liebling, da erste Tuchfühlung, "Tapping The Vein". Doch auch hauchzart melodischeres, aber nicht minder erbarmungsloses Zeug der Marken "Agent Orange", "Better Off Dead" und "M-16" gehören zum Einmaleins des deutschen Thrashs. Von den einstigen Vorreitern liefern noch alle erstklassige Alben ab, sodass die vorliegende "40 Years At War – The Greatest Hell Of Sodom"-Compilation eher als Demonstration zu sehen ist, wie entschlossen, brutal und energisch die neue SODOM-Mannschaft das alte Material einzuprügeln weiß.
Im aktuellen Line-up, bestehend aus Tom, Frank und Yorck als doppelte Axt-Macht und Toni hinter der Schießbude, wurde von jedem einzelnen SODOM-Album ein spezieller und nicht allzu häufig live gespielter Song herausgepickt und in der 2022er Version wiedergegeben. Und um Himmels Willen, was ballern 'After The Deluge' – das wird Bela B. sehr freuen – 'Better Off Dead' und das grandiose 'Body Parts' wie Hulle. Ein Feuerwerk jagt das nächste, denn das hier ist eben keine bloße Best-Of-Compilation, sondern steckt voller Spielfreude und Jagdinstinkt. 'City Of God' klingt nicht mehr so steril, sondern hat einen neueingespielten Klang, der mit der Faust lautstark auf den Tisch hämmert, 'In War And Pieces' lud damals schon zum Mitgrölen ein und ist auch vorliegend ein richtiger Hinhörer und erwartungsgemäß stecken zwischen dem Original und der neuen Version des 'Sepulchral Voice'-Trommelfeuers Welten, die heute noch fetter klingen als im Vorfeld gedacht.
Weitere große Überraschungen stecken in 'That's What An Unknown Killer Diarized', ursprünglich von der "'Til Death Do Us Unite"-Scheibe, dem "Code Red"-Hammer 'Book Burning' sowie in 'Electrocution', das seit der "Persecution Mania"-Veröffentlichung vor 35 Jahren nichts an Ausdruckskraft und Charme verloren hat und in der Neueinspielung schlichtweg mörderisch gut ist. Es sind eben auch Raritäten oder Tracks, die sie nie oder sehr selten live gespielt haben und obwohl das Quartett an der Grundstruktur der Songs keinerlei Veränderungen vornahm, klingen die Neueinspielungen schlichtweg tighter, fetter, mächtiger. Zudem huldigt SODOM mit dem brandneuen Old-School-Thrasher '1982' auf der Bonus-CD der damaligen Zeit. Die Piemont-Kirsche auf dem Eisbecher der alten Schule sind die ebenfalls neu eingeprügelten Demo-Tracks 'Let's Fight In The Darkness Of Hell', 'Victims Of Death' und natürlich 'Witching Metal'.
Diese Veröffentlichung macht akustisch schlichtweg Bock und lässt keine Wünsche offen. Zwar hätte jeder Fan wohl andere Lieblinge herausgepickt, doch für SODOM-Anhänger sind allein die Idee und Umsetzung, aus jeder einzelnen Phase einen Leckerbissen neu eingespielt vor den Latz geknallt zu bekommen, ein gefundenes Fressen. Eine Audio-Kassette mit allen Songs plus der neu aufgenommenen Version von 'Equinox', im Original auf dem 1986er Album "Obsessed By Cruelty" zu finden, das Artwork von Eliran Kantor sowie – zumindest im Box-Set – ein großformatiges Hardcover-Buch mit allerlei Background-Infos runden dieses sehr geschmackvolle Geburtstagsgeschenk aus dem Hause SODOM vorbildlich ab. Na dann auf die nächsten 40 Jahre, meine Herren!
- Redakteur:
- Marcel Rapp