SODOM - Decision Day
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2016
Mehr über Sodom
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Steamhammer
- Release:
- 26.08.2016
- In Retribution
- Rolling Thunder
- Decision Day
- Caligula
- Who Is God?
- Strange Lost World
- Vaginal Born Evil
- Belligerence
- Blood Lions
- Sacred Warpath
- Refused to Die
Nichts dem Zufall überlassen.
Die Urgewalt des deutschen Thrash Metals ist nach drei Jahren wieder zurück. Zugegeben, "Epitome Of Torture" war wahrlich ein gutes Album, dem jedoch das letzte Fünkchen fehlte, um auch nachhaltig die Massen in Wallungen versetzen zu können. Das ist bei "Decision Day", dem insgesamt 15. SODOM-Album, jedoch anders. Angelripper und Co. überlassen auf ihrem neusten Zapfenstreich nichts dem Zufall und veröffentlichen eine Dampfwalze, die alles platt macht, was sich ihr in den Weg stellt.
Das fängt beim Artwork an: In bester "Orgasmatron"- und "Bomber"-Manier hat MOTÖRHEAD-Pinsler Joe Petagno für SODOM ein imposantes Knarrenheinz-Artwork erschaffen, das zum einen unmissverständlich die Marschroute des Trios klarmacht, zum anderen als Tribut wohl auch nicht zufällig gewählt wurde. Und auch das Innere hat es faustdick hinter den Ohren. Der Großteil der Songs wurde bei der passenden Listening-Session Mitte Mai präsentiert und hat über all die Wochen nichts an Zugkraft verloren: 'In Retribution' und der Titeltrack sind hundsgemeine Rundumschläge, die nicht selten an die "Persecution Mania"-Ära erinnern, 'Caligula' und 'Who Is God' dürften sich schnell als neue Hits im SODOM-Songarsenal etablieren, 'Strange Lost World' und das ohrwurmtaugliche 'Vaginal Born Evil' können das Niveau ihrer Vorgänger locker halten und mit 'Refused To Die' hat SODOM für dieses kompromisslose Album einen sehr guten, da "M-16"-ischen Abschluss gewählt, sodass sich "Decision Day" auch in puncto Nachhaltigkeit behaupten kann.
Doch auch die anderen Stücke haben es faustdick hinter den Ohren: Mit leichtem MOTÖRHEAD-Charme kommt die Uptempo-Nummer 'Rolling Thunder' daher, 'Belligerence' wechselt zwischen zähflüssigem Teer und wütenden Highspeed-Attacken hin und her und bei 'Blood Lions' steht vor allem das Bernemann'sche Riff im Fokus. Generell holt nicht nur Bernemann das Maximum aus sich heraus, auch Tom – hier in Sachen Vocals - und vor allem Makka am Drumkit zeigen sich in bestechender Form, die Chemie passt und der Panzer rollt.
Was soll ich sagen? "Decision Day" entwickelt sich nach drei, vier Durchgängen als Fels in der Brandung, als absoluter Lichtblick im eh schon sonnendurchfluteten Thrash-Jahr 2016 und – in erster Linie – als bockstarkes SODOM-Album. Man kann es drehen und wenden, wie man will, doch als Anhänger dieser Sparte kommt man an "Decision Day" einfach nicht vorbei. Dafür ist der 15. Streich einfach zu gut.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp