SODOM - Epitome Of Torture
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2013
Mehr über Sodom
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Steamhammer (SPV)
- Release:
- 26.04.2013
- My Final Bullet
- S.O.D.O.M.
- Epitome Of Torture
- Stigmatized
- Cannibal
- Shoot Today Kill Tomorrow
- Invokating The Demons
- Katjuschka
- Into The Skies Of War
- Tracing The Victim
Wuchtbrumme nach mehreren Anläufen
Tom Angelripper zeigt den Jungspunden der sprühenden Thrash-Metal-Renaissance wieder einmal, wo der Frosch die Locken hat. Mit dem 14. SODOM-Dampfhammer schlägt das Thrash-Metal-Urgestein in jegliche Magengruben und hat überdies noch einige Überraschungen parat.
Dass im Vorfeld der Schottkowski Bobby seine Taschen gepackt hat, konnte Angelripper und Bernemann nicht beirren. Im Gegenteil, denn mit dem neuen Mann hinter der Schießbude, "Makka" Freiwald, haben die beiden einen würdigen Ersatz gefunden. Überraschen wird im Nachhinein niemanden, dass "Epitome Of Torture" ein besonderes SODOM-Album geworden ist. Selten hat man die drei Ruhrpott-Thrasher abwechslungsreicher, melodischer und gleichzeitig kompromissloser gesehen. Bernemann wächst stellenweise über sich hinaus, Makka kann den vorherigen Trommelwüterichen locker das Wasser reichen und was Onkel Tom auf der Pfanne hat, wissen eingefleischte Thrash-Fanatiker seit 1982.
Im Vorfeld ist dennoch zu erwähnen, dass "Epitome Of Torture" mehr Anläufe braucht, als man es von den Mannen aus Gelsenkirchen gewohnt ist. Opfert man jedoch diese Zeit, bietet sich einem ein brutales Bild der Zerstörung: 'My Final Bullet', 'Epitome Of Torture' und der Bandhit 'S.O.D.O.M.' schießen in die typische Richtung. Mit 'Stigmatized' gibt es dann im Anschluss eine Wuchtbrumme der Extraklasse, eines der härtesten SODOM-Stücke überhaupt. Nach dieser Achterbahnfahrt der Aggressivität driften 'Cannibal' und letztendlich 'Tracing The Victim' in eine äußerst melodische Schiene, die jedoch der Band äußerst gut steht. Daneben kann hierbei Bernemann sein gesamtes Know-How aufs Auge drücken und dem Album die nötige Abwechslung verleihen. Speziell die Lyrics zu 'Cannibal' sind in diesem Rahmen überaus gelungen. Hier machen SODOM im Grunde alles richtig, zumal es kurz vor Toreschluss mit 'Into The Skies Of War' eine kleine TANK-Hommage der besonderen Sorte zu bestaunen gibt.
Dem limitierten Digipack liegen mit 'Waterboarding' und 'Splitting The Atom' noch zwei Bonusstücke bei, die den Braten zusätzlich aufmotzen. Es ist eine Schande, dass diese urtypischen Riffhagel nicht auf der regulären CD erscheinen und auf diese Weise das Gesamtbild etwas trüben.
SODOM-Fans haben in diesem Jahr dennoch allen Grund zur Freude. Nach "A Girl Called Cerveza", "Phantom Antichrist" und "Spiritual Genocide" legt die vierte Macht im Bunde mit "Epitome Of Torture" tatkräftig nach und haut ein Bollwerk der Extraklasse hinaus. Der frische Wind im Bandkarussell sowie der Blick über den Tellerrand scheint dem Trio Infernale hörbar gut getan zu haben. So ist den jungen, ambitionierten Truppen noch der Rat in die Hand zu drücken, dass es nicht schaden kann, sich auch weiterhin an so manchem Urgestein aus deutschen Gewässern zu orientieren.
Anspieltipps: S.O.D.O.M., Stigmatized, Into The Skies Of War, Tracing The Victim
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp