SODOM - The Final Sign Of Evil
Mehr über Sodom
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- SPV/Steamhammer
- Release:
- 28.09.2007
- The Sin Of Sodom (bonus)
- Blasphemer
- Ashes To Ashes (bonus)
- Witching Metal
- Sons Of Hell (bonus)
- Burst Command 'Til War
- Where Angels Die (bonus)
- Sepulchral Voice
- Hatred Of The Gods (bonus)
- Bloody Corpse (bonus)
- Outbreak Of Evil
- Defloration (bonus)
Seit weit über zehn Jahren rotiert sie in schöner Regelmäßigkeit immer wieder in meinem CD-Player: die 1984er Debüt-EP von SODOM namens "In The Sign Of Evil". Und jetzt, schlappe 23 Jahre später haben SODOM diese Songs noch einmal eingetrümmert. Eine überflüssige Aktion, wird vielleicht so mancher daher schwätzen. Aber: ganz weit gefehlt!
"The Final Sign Of Evil" wartet im Gegensatz zur Debüt-EP mit sieben Bonustracks auf, die um 1984 herum als Demos aufgenommen wurden. Das damalige Plattenlabel Devil's Game ließ die junge Band nicht alle komponierten Songs auf Tonträger bannen. Hätte das Label etwas mehr Vertrauen in die Gruppe gesetzt, so wäre "In The Sign Of Evil" nach dem Wunsch von SODOM ein vollständiges Studioalbum geworden. Das Interessante an der vorliegenden Neuaufnahme: "The Final Sign Of Evil" wurde in der Originalbesetzung von 1984 (Tom Angelripper - Bass/Gesang, Grave Violator - Gitarre und Chris Witchhunter - Schlagzeug) aufgenommen. Der Hintergrund der Neueinspielung: Ex-Gitarrist Grave Violator fand vor einigen Jahren eine alte Kassette mit frühen Demos und Proberaumaufnahmen in schäbiger Aufnahmequalität. Im Zuge des "Klassentreffens" anlässlich der Interviewsessions zur "Lords Of Depravity Pt. I"-DVD reifte die Idee, das "In The Sign Of Evil"-Album so aufzunehmen, wie es SODOM 1984 vorhatten.
Die vorliegende, fast 50-minütige CD transportiert den rohen Spirit des Frühwerks von SODOM in grandioser Form in die Neuzeit. Und das, ohne dass ein Verlust des Charmes der Originalaufnahme eintritt. Was soll ich sagen? Klassiker wie 'Blasphemer', 'Sepulchral Voice' und 'Burst Command 'Til War' ballern geiler denn je! Ich liebe die Debüt-EP von SODOM, aber diese drei Titel gefallen mir neu eingespielt besser als die geliebten Originale. Da kann man einfach nicht stillhalten. Einen nicht unwesentlichen Anteil an der durchschlagenden Wirkung dieser Neueinspielungen hat die geniale Produktion von Toto, dem Webmaster(!) der offiziellen SODOM-Website. Der Sound klingt massiv und zu jeder Sekunde absolut old-schoolig. Während die Klampfe und der Bass mit voller Breitseite eher tiefenlastig fräsen, so klingt der lebhafte Schlagzeugsound und der Gesang von Tom Angelripper eher höhenlastig. Das Gesamtklangbild ist von meiner Warte aus nahezu perfekt für diese Songs. Das kaputte, schräge Keifen von Tom Angelripper auf der Debüt-EP weicht auf der Neueinspielung eher tiefem und mächtigem Gesang von Tom. Das klingt weniger kaputt, aber dafür zwingender. Weniger gelungen finde ich die anders rythmisierten Drum-Parts bei 'Outbreak Of Evil' die dem Song einiges an Power rauben. Da ziehe ich das Original vor.
Die erstmals offiziell eingespielten Tracks klingen roh und ungestüm, enthalten jedoch auch etliche monströse Midtempo-Parts. Kompositorisch sind zwar keine Meisterleistungen dabei, aber, bitte: das Songmaterial stammt aus dem Jahr 1984! Und das Material macht, trotz des stattlichen Alters, großen Spaß. Die neu einspielten Songs hat man zwischen den bekannten Nummern platziert, was aber, selbst wenn man mit der Debüt-EP vertraut ist, kein bisschen stört. 'Hatred Of The Gods' schreddert wild und groovt absolut amtlich. Nicht minder genial ist der starke Opener 'The Sins Of Sodom' der den rohen Charme dieser frühen Aufnahmen cool einfängt. 'Sons Of Hell' tönt alkoholgetränkt, groovt dreckig und erinnert an alte VENOM. Zwischendrin wird Gas gegeben. Auch der Rest der Titel macht ordentlich Spaß.
Abgerundet wird dieser Release von einem blutrünstigen, coolem Artwork aus der Feder von Andreas Marschall, das den berühmten Henker zeigt. "The Final Sign Of Evil" ist essenzieller Stoff für alle Fans alter SODOM-Veröffentlichungen. Das Ding hat das Prädikat "Old School As Fuck" redlich verdient und macht tierischen Spaß. Feine Sache!
Anspieltipps: Blasphemer, Hatred Of The Gods, Sepulchral Voice, Witching Metal, The Sin Of Sodom
- Redakteur:
- Martin Loga