SOLSTICE (US) - Casting The Die
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2021
Mehr über Solstice (US)
- Genre:
- Death Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Emanzipation Productions
- Release:
- 23.04.2021
- The Altruist
- Transparent
- Who Bleeds Whom
- Lifeline
- Ignite
- Outlast
- Seven
- Embellishment Exposed
- Cast The Die
- Eyes Sewn Shut
- Scratch
Kann der Sprung aus der zweiten Reihe glücken?
Als Rob Barrett und Alex Marquez 1990 zusammen mit Gitarrist Dennis Munoz ihre Band SOLSTICE gründeten, war ihnen wohl kaum bewusst, dass diese sich zukünftig wohl mit einem Platz in der zweiten oder sogar dritten Reihe begnügen muss. Daran hatte aber weniger die Musik Schuld als die Hauptprotagonisten, die mit MALEVOLENT CREATION und im Falle Barrett später mit CANNIBAL CORPSE durchstarten sollten. Dass man es innerhalb von fast 30 Jahren auf gerade mal vier Veröffentlichungen gebracht hat, war dem ganzen wohl auch weniger zuträglich.
Wie oben erwähnt, an der Musik hat es nie gelegen, war doch jede Scheibe, vor allem aber das noch recht ungezügelte Debüt ein wahres Monster zwischen SADUS, DEMOLITION HAMMER und MALEVOLENT CREATION. Und genau in dieser Schnittmenge setzt man mit Album Nummer vier wieder an. Dazu wurde Alex Marquez zurückgeholt, der gleich den blutjungen MALEVOLENT CREATION-Shouter und -Gitarristen Ryan Taylor anschleppte. Dazu noch ein Bassist (Marcel Salas), der einem Steve DiGiorgio in nichts nachsteht und mit seinem furiosen Bassspiel den Songs die nötige Würze verleiht.
Trotz aller Spielereien regiert aber über die gesamte Spielzeit eine brutale Brachialgewalt, die aber immer wieder durch auflockernde Versatzstücke, wie beispielsweise das zum Niederknien melodisch-schöne Solo bei 'Who Bleeds Whom' aufgelockert wird. Neben Thrash und Death Metal hat sich auf der Platte aber auch eine ganz große Portion Hardcore eingeschlichen, die gerade bei den Songs 'Lifeline' und 'Ignite' am wenigsten verleugnet werden kann. Das liegt zum großen Teil am Gesang Taylors, der wohl nicht jedermanns Sache sein dürfte, aber auch hier und da an der instrumentalen Komponente.
Tatsächlich ist auch für mich der Gesang etwas der Schwachpunkt der Scheibe, fällt er doch recht eindimensional und schlicht nicht charakteristisch aus, so wie es eben bei Barrett auf dem Debüt der Fall war. Und Barrett - so ehrlich müssen wir sein - war stimmlich nun auch nicht die Kirsche auf der Torte, hatte aber Erkennungswert und konnte die Songs mit seiner wilden Art veredeln. Diese Komponente fehlt mir hier leider ein wenig, so dass "Casting The Die" nicht über acht Punkte hinauskommt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Michael Meyer