SONIC REIGN - The Decline Portrait (EP)
Mehr über Sonic Reign
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Supreme Chaos
- Release:
- 27.09.2004
- Resurgent Star
- End Of Rebellion
- In Silence I Observe
- Of Ignorance And Irony
- Raw, Dark, Pure
Aha, SONIC REIGN sollen also Deutschlands Antwort auf SATYRICON sein. Was bedeutet das nun? Haben wir es hier tatsächlich mit einer wirklich genialen Truppe zu tun oder leidet das Duo an maßloser Selbstüberschätzung?
Tja, irgendwie will beides nicht so recht zutreffen, denn wenn ich mir die fünf Songs von "The Decline Portrait" so anhöre, finde ich, dass die Musik von SONIC REIGN weder Fisch noch Fleisch ist. Der Balanceakt zwischen genialen modernen Black-Metal-Passagen und durchschnittlichem Standard-Scharzmetall ist nun mal gar nicht so einfach zu meistern, und genau daran haben Benjamin Burucki und sein Kollege Sebastian Schneider sichtlich bzw. hörbar zu knabbern.
Einserseits spürt man auf "The Decline Portrait" nämlich diese klirrende Kälte, welche diese Musik seit jeher auszeichnet, die Kompromisslosigkeit und dieses Erhabene, was man bei einem Vergleich mit SATYRICON auch sicher erwarten durfte. Andererseits aber stehen sich SONIC REIGN manchmal selber im Weg. 'End Of Rebellion' ist da ein gutes Beispiel; hier schaffen die beiden es sehr gut, das Tempo immer wieder zu variieren und den Song so auch spannend zu halten, doch gen Ende wirkt das alles sehr hektisch und man verliert sich im vielleicht zu hohen Anspruch. In eine ähnliche Kerbe schlägt das überlange 'Of Ignorance And Irony', das zweifellos einige starke Momente hat, aber dann doch ziemlich künstlich in die Länge gezogen wirkt. Da hätte man auch zwei Kompositionen draus machen können!
Doch kommen wir zur guten Seite von "The Decline Portrait", und da wäre in erster Linie das fast schon hymnische 'In Silence I Observe' zu nennen. Kurz und prägnant kommen SONIC REIGN hier auf den Punkt und können auf Anhieb überzeugen. Nicht ganz so stark, aber immer noch gut ist der dezent melodische Opener 'Resurgent Star', auch wenn die eigene Note in diesem Fall etwas verloren geht. Das an IMMORTAL erinnernde 'Raw, Dark, Pure', übrigens der Titeltrack der demnächst erscheinenden Full-Length-Platte, klingt zwar auch nicht besonders eigenständig, dafür aber wieder sehr gelungen und lässt für die Zukunft hoffen.
Aber, und das dürfen die beiden Musiker nicht aus den Augen verlieren, um auch nur annähernd dem Status der angepriesenen Szene-Heroen gerecht zu werden, muss man sich noch gewaltig steigern - auch wenn "The Decline Portrait" als Einstieg schon mal gar nicht schlecht ist. Da die Scheibe zum Midprice in die Läden kommt (alles andere wäre bei einer Spielzeit von gerade mal 30 Minuten auch eine Frechheit), können Fans der nordischen Black-Metal-Szene das Ding bedenkenlos mal antesten.
Anspieltipps: In Silence I Obsrve, Raw Dark Pure
- Redakteur:
- Björn Backes