SORCERER - Sorcerer
Mehr über Sorcerer
- Genre:
- Doom
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Brainticket
- Premonition
- The Sorcerer
- Northern Seas
- Queen In Black
- Inquisition
- Wisdom
- Stargazer
- At Dawn
- Anno 1503
- Born With Fear
- Dark Ages
- Far Beyond
- The Battle
- Visions
<p>Eine Wiederveröffentlichug. Irgendeine Wiederveröffentlichung? Nein. DIE Wiederveröffentlichung. Zumindest, wenn man auf epischen Doom steht. Unfassbar toll.</p>
Diese Wiederveröffentlichung ist wundervoll. John Perez, seines Zeichens Gitarrist und Kopf von SOLITUDE AETURNUS, betreibt seit Jahren ein kleines Label namens Brainticket Records. Und wer den Herrn ein bisschen kennt, weiß, wie sehr er Heavy Metal und Doom Metal im Besonderen liebt. Also ist es keine große Überraschung, dass seine Veröffentlichungen alle eines gemeinsam haben: Sie sind sehr liebevoll aufgemacht und beinhalten in der Regel erstklassigen, meist sogar hochklassigen Stoff. Aber bei aller Klasse der bisherigen Rundlinge aus dem Hause Brainticket, dieser Silberling stellt sie alle in den Schatten. Wer auf klassischen, epischen Doom steht und im Jahre 1995 versäumt hat, sich diesen Diamanten zu kaufen, der muss diese Nachlässigkeit jetzt korrigieren. Entschuldigungen können nicht akzeptiert werden.
Aber mal von Beginn an. SORCERER wurde bereits 1984 von Johnny Hagel (später bei TIAMAT) gegründet. Man nahm ein paar Demos auf und veröffentlichte elf Jahre später dieses Album, auf dem sich viele der Demosongs wieder finden. Mit an Bord sind Musiker, die später bei THERION, SOILWORK, LION'S SHARE und TWILIGHT zu hören und sehen waren. Aber das ist hier überflüssiges Namedropping, denn an die Klasse von SORCERER kommt keine der genannten Bands auch nur im Ansatz heran.
Der majestätische Doom, der uns auf diesem Album entgegen schwappt ist in dieser Qualität maximal von ganz frühen CANDLEMASS oder der ersten SOLITUDE AETURNUS erreicht worden. Allein die Tatsache, dass man sich beim Nachspielen des vielleicht erhabensten Metalsongs aller Zeiten – die Rede ist natürlich von 'Stargazer' – nicht blamiert, sollte ausreichen, um hier einen Kaufimpuls zu erzeugen. Reicht noch nicht?
Nun denn, es sei gesagt, dass man mit Anders Engberg einen exzellenten Sänger an Bord hat, der mit seiner kraftvollen Stimme jedem zusagen muss, der auf traditionellen Hardrock abfährt. Ein echtes Goldkehlchen, der Mann, der schon bei der eröffnenden Bandhymne 'The Sorcerer' für Maulsperre sorgt. Der herrlich akzentuierte Klargesang geht sofort unter die Haut und die tonnenschweren Riffs lassen jede Faust ballen. Diese Nummer gehört zu meinen ewigen Top Ten des Doom. Bombastisch, erhaben, ergreifend.
Aber auch im weiteren Verlauf dieses Albums hört die Begeisterung nicht auf, denn mit getragenen 'Queen In Black', bei welchem mich die hypnotische Gitarrenmelodie jedes Mal in den Wahnsinn treibt, dem stampfenden 'Born With Fear' und fantastischen Achtminüter 'Dark Ages' bekommt der geneigte Musikliebhaber weitere Sahnehaubitzen um die Ohren geblasen. Das ist Musik, die sofort fasziniert und fesselt. Da sitzt jede Note, da stimmt jedes Break und wer behauptet, dass langsame Musik automatisch langweilig sei, hat das hier noch nicht gehört. Immer wieder gibt es wundervolle Melodien, die sich durch die voluminösen Riffs schlängeln, immer wieder gibt es spitze Spitzen aus der Kehle des Großmeisters. Es ist ein wahre Freude.
Wer nach einer Bereicherung seiner Epik-Doom-Abteilung sucht muss hier zuschlagen. Aber auch, wer auf kraftvollen und gleichzeitig melodischen Heavy Rock steht, muss hier zumindest einmal hinein hören. Allein die Stimme wird Überzeugungsarbeit leisten. Ich bin hin und weg und werde jetzt eine weitere Runde mit diesem großartigen Album drehen.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Holger Andrae