SORCERESS OF SIN - Ennea
Mehr über Sorceress Of Sin
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- WormHoleDeath
- Release:
- 20.12.2024
- Odyl
- Reina
- Poseidon
- The Quest
- Nymphet
- Clarity Of Confusion
- Trickster
- Destructive Descent
- Artisan
Female-Fronted-Stoff ohne bombastischen Zirkus.
Mittlerweile kann man sich vor gewissen Vorurteilen einfach nicht mehr schützen, glücklicherweise aber am Ende zugunsten der betroffenen Künstler. Erwartet man von SORCERESS OF SIN eigentlich nur eine weitere aufgeblähte Female-Fronted-Show mit ausladend symphonischem Unterbau, belehren uns die Briten schnell eines besseren und überzeugen über weite Strecken als klassisch ausgebildetes Melodic-Metal-Ensemble, das mit den bereits abgeurteilten Maschinismen der Symphonic-Metal-Szene herzlich wenig am Hut hat. Zwar gibt es auch auf "Ennea" hier und dort mal eine etwas epischere Arie mit Fantasy-Background und vergleichsweise elfenhaftem Gesang, doch der Schwerpunkt der neuen Scheibe liegt ganz klar auf traditionellem Heavy Metal - und das ist erst einmal auch gut so.
Nicht ganz so gut hingegen ist die Tatsache, dass SORCERESS OF SIN in den neun Songs nicht ausschließlich Voltreffer landet und so manches mal auch in die Kitschfalle tappt, die seinerzeit von einer ganzen Reihe knödeliger Acts aus dem südeuropäischen Raum aufgestellt wurde. So gibt es auch hier einige ausgelutschte Doublebass-Parts und Melodiebögen, mit denen man bereits Ende der 90er nicht mehr im Bereich des wirklich kreativen Spektrums unterwegs gewesen wäre. Doch genauso liefert "Ennea" auch entschlossene Fast-Forward-Geschichten wie 'Trickster' und 'Destructive Descent' und schlichtweg ordentliche Ohrwürmer wie 'Odyl' und 'Poseidon', mit denen sich die Band um Frontröhre Lisa Skinner ganz easy im Dunstkreis solcher Truppen wie WHITE SKULL (gibt's die überhaupt noch?) behaupten kann.
Auch wenn bei SORCERESS OF SIN noch nicht alles in allerbester Verfassung ist, ist die Überraschung, die das Quintett aus Cambridge hier landet, wirklich gelungen. Statt sich im bombastischen Gegniedel zahlreicher Kollegen zu messen, geht der Fünfer eigene Wege und tauscht das klassische Instrumentarium gegen die typische Metal-Axt ein. "Ennea" ist ein ordentlicher Silberling, sicherlich mit Luft nach oben, aber eben über weite Strecken erstaunlich lohnend!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes