SORDID BLADE - Every Battle Has Its Glory
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2022
Mehr über Sordid Blade
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Gates Of Hell Records / Soulfood
- Release:
- 14.10.2022
- Mordian Winds
- Unbreakable Bonds
- Mighty Old Star
- Hidden Enthronement
- Halfway To Heaven
- Kiolsvarf
- My Guarded Home
- Every Battle Has Its Glory
- Lonesome Rider
Ansprechendes Langeisen - wenig vorteilhafte Vergleichsangaben.
SORDID BLADE hat im Vorjahr zum ersten Mal auf sich aufmerksam machen können. In erster Linie deshalb, weil die ersten beiden Tracks auf einer hübsch aufgemachten Cassette veröffentlicht wurden. Da sich das Unternehmen zudem von Anfang an auf Vorbilder wie MANILLA ROAD, BATHORY und WARLORD berufen hat, sollte klar sein, dass die "Old School"-Fraktion auf Anhieb hellhörig geworden ist.
Niklas Holm, der das Unternehmen als Solo-Projekt gestartet hat, und sein Kollege Micael Zetterberg, der auf dem nun vorliegenden ersten Langeisen für das Schlagzeug verantwortlich zeichnete, legen nun den ersten Longplayer unter diesem Banner vor. Der ist etwas mehr als 35 Minuten lang geworden und enthält insgesamt neun Titel. Das mag jetzt eher ungewöhnlich kurz wirken, wenn man bedenkt, dass sich die beiden Burschen ja eigentlich auf eine eher epische Gangart eingeschworen haben, da jedoch die Einleitung 'Mordian Winds' und das Zwischenspiel 'Kiolsvarf' mit nur jeweils knapp mehr als einer Minute Spielzeit zu Buche stehen, relativiert sich die doch etwas dürftige Spielzeit einigermaßen.
An der Tatsache, dass es "Every Battle Has Its Glory", trotz intensiver Bemühungen der zwei Burschen noch am epischen Element fehlt, ändert aber leider auch das nichts. Da aber wohl auch den Jungs selbst bewusst sein, dass es kein einfaches Unterfangen wird, einem Vergleich mit diesen Szene-Größen auch nur ansatzweise gerecht zu werden, dürfte es sich ohnehin eher um eine grobe Orientierungshilfe für Interessenten handeln.
Aber wie auch immer, damit ist ein Großteil der Kritik auch schon wieder erledigt. Fix ist nämlich, dass die beiden Schweden damit ihre Ambitionen ebenso offengelegt haben wie ihren ganz offenkundig guten Geschmack. Dass sie zudem wissen, wie es so läuft in Bezug auf 'It’s A Long Way To The Top' und so, ist anzunehmen. Und da es generell nicht vielen Bands gelingt, dieses "Ziel" zu erreichen, und SORDID BLADE keineswegs ideenlos agiert, sollte man dem schwedischen Duo auf jeden Fall eine Chance geben.
Die hat das Duo nämlich definitiv verdient! Ihr handwerklich solide vorgetragenes, und auch klangtechnisch ordentlich umgesetztes Material weiß nämlich sehr wohl zu gefallen. Vor allem dann, wenn die Gitarren ins Psychedelische abdriften und den zumeist im Mid-Tempo angelegten Nummern dabei ein gleichermaßen erhabenes wie entspanntes Flair verabreicht wurde. Vor allem die mit NWOBHM-Anleihen versehenen Songs 'Mighty OId Star', 'Halfway To Heaven' und das bereits auf der Demo-Cassette enthaltene 'Lonesome Rider' wissen diesbezüglich zu gefallen, und erweisen sich generell als gut ausgewogene Kompositionen.
Leider noch nicht ganz so prickelnd ist die Gesangsleistung von Niklas ausgefallen. Der gute Mann ist zwar überaus bemüht, und versteht es auch bereits gut, in den eher getragenen Passagen die entsprechende Atmosphäre zu vermitteln. Auf lange Frist gesehen mangelt es ihm jedoch noch an Ausdrucksstärke. Ein Manko, klar. Aber eines, dass sich mit Sicherheit ebenso relativ unkompliziert lösen lassen sollte. Die Stimme selbst fügt sich nämlich gut in das zu einem Teil erhaben wirkende ('My Guided Home' entwickelt sich diesbezüglich als echter "Grower"!), zu jeder Zeit aber ansprechende Material ein.
Gebt den Jungs eine Chance, erwartet aber bloß keine neue Ausgabe der erwähnten Referenzbands!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer