SORROWFIELD - Nightsky Dragonfly
Mehr über Sorrowfield
- Genre:
- Heavy/Melodic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 31.12.2019
- Into Sorrow
- Nightsky Dragonfly
- Good Mourning
- Terryfying Splendour
- Marble
- Backstabber
- The Shepherd
- Ghosts
- Scapegoat
- Justice For Hannah
- River Maiden
Ein neues Glanzlicht in der Diskografie.
Endlich gibt's neue Mucke von meinen Lieblingsbremern SORROWFIELD. Nach dem tollen "The Great Abduction" musste ich beinahe fünf Jahre auf Album Nummer fünf warten. Aber man muss dafür Verständnis haben, denn die Band handelt noch immer unabhängig von externen Geldgebern und agiert komplett im Alleingang. Und außerdem hat sich das Warten natürlich gelohnt - die Überschrift nimmt es schon vorweg, "Nightsky Dragonfly" ist der bisherige Höhepunkt des hansestädtischen Schaffens.
Zum Einen liegt das an Jörg Ukens Soundlodge-Produktion. Denn die ist gewohnt wuchtig und warm, nur in härteren Passagen wie bei 'Terrifying Splendour' klingen die Saiten manches Mal etwas arg verwaschen. Und die Bläser im Abschluss 'River Maiden' tönen ziemlich übersteuert (und hätten grundsätzlich schon nicht sein müssen...). Davon abgesehen hat das experimentierfreudige Material unglaublich viel Bewegungsspielraum und man hört allerlei Feinheiten, vor allem im Bassspiel. So gut klang SORROWFIELD noch nie und so gut klingen Eigenproduktionen selten.
Auch kompositorisch gibt sich die Gruppe um Sänger Marco Bianchi keine Blöße. Sehr abwechslungsreich ist der neue Dreher geraten. Da bewegt man sich auch gern weit weg vom "Pure Scandinavian Pussy Metal". Das schon erwähnte 'Terrifying Splendour' blickt etwa hart Richtung Hardcore, 'Backstabber' wagt einen Ausflug zum modernen Death Metal. Bianchis Stimme lobte ich in meiner Rezension zum vorigen Album schon ausreichend - hier könnte ich mich nur wiederholen. Besonders und besser als zuvor gefällt mir auf "Nightsky Dragonfly" das Gitarrenspiel. Leadgitarrist Steven Lackmann, der auch für das wunderbare Artwork verntwortlich ist, harmoniert grandios mit Rhythmusgitarrist Martin Rolbiecki und manches Riff walzt mich für diese Metal-Spielart ungewohnt ganz schön zu Boden. Und auch die atmsphärischeren Momente wie beispielsweise in den Strophen von 'The Shepherd' oder 'Ghosts' sind so fantastisch gelungen, dass mir beinahe die Spucke weg bleibt. Großes Ohrenkino.
Man merkt SORROWFIELDs fünftem Album an, dass hier vier Jahre Arbeit drin stecken. "Nightsky Dragonfly" ist sehr rund und ausgewogen geworden und vernachlässigt weder die harten noch die sanften Töne. Und die Bremer hörten auf meinen Wunsch und schenkten dem Rundling eine lange Spielzeit von fünfzig Minuten. All das macht dieses fünfte Album zum besten von SORROWFIELD und zu einer dringenden Kaufempfehlung.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marius Luehring