SOUL CAGES - Moon
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2013
Mehr über Soul Cages
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.10.2013
- Always Meet Twice
- Darkness
- The Moon
- The Curse
- Tomorrow
- Waiting
- Beautiful
- Point One
Wunderbarer Prog für das Jahresendtreppchen!
Ich hätte es ja fast nicht mehr für möglich gehalten, dass es diese Band überhaupt noch gibt. Und dann trudelt doch hier tatsächlich ein hübscher, neuer Tonträger im Digipack mit Booklet ein. Unverhofft kommt oft. Leider ist das 14 Jahre nach dem letzten Album so spät, dass man mit SOUL CAGES mehr oder weniger bei null beginnt. Alles auf Anfang. Und deshalb eine Bandhistorie im Schnelldurchlauf: Die Band aus Hemer im Sauerland gründete sich bereits 1990 und nahm zwei Alben für Massacre Records auf, die beide mit beiden Beinen fest im Prog Rock standen. Speziell das selbsbetitelte Debüt ist bemerkenswert, während der Nachfolger "Moments" diese Klasse nicht ganz halten konnte. Spätestens aber mit dem dritten Album "Craft", das auch noch über Massacre veröfentlicht wird, begibt sich die Band in leicht metallischere Fahrwasser. Die Trennung von ihrem Label scheint SOUL CAGES dann auch in die Versenkung befördert zu haben. Zwar hat sie anscheinend immer weiter existiert, aber jetzt schließt sich der Kreis zu meinem einleitenden Satz.
Was noch fehlt, ist die Information, dass "Craft" lange Zeit zu einem meiner Lieblingsalben zählte und noch heute einen besonderen Platz in der Ahnenreihe des Prog Rocks innehat. Und da kommt nun mit einem Mal "Moon" um die Ecke. Doch beruhigenderweise sind ein paar Dings auch fast eineinhalb Jahrzehnte später unverändert. Da ist zuerst der charakteristische, wunderbare Gesang von Thorsten Staroske, dem Mainman der Sauerländer. Zum Dahinschmelzen, wenn er höchst melodisch, aber doch mit einem unverfälschten Charme singt und zwischen abgehackten Silben und Säuseln wechselt. Dann müssen die Kompositionen erwähnt werden, die auch typisch sind und für proggige Verhältnisse recht gezielt auf den Punkt kommen. Sie enthalten charakteristische Breaks und auch der warme Keyboardsound ist einzigartig. Ja, "Moon" ist der direkte und legitime Nachfolger von "Craft", gleichgültig welche Zeit sich dazwischen spannt. Und beide Alben sind qualitativ auf einem Niveau. Das ist die größte Überraschung!
Mit 'Always Meet Twice', der genau die eben beschriebenen Charakteristika ausweist und mich schon vom ersten Ton an beruhigt, dass "meine" Faves SOUL CAGES sich nicht verändert haben, über das zügige 'Darkness' bis zum Albumhighlight und Titelstück, das technisch und vertrackt eine Achterbahnfahrt für die Gefühle bietet, bin ich von Anfang an begeistert. Noch dazu klingt das Werk wie aus einem Guss und hat keinen Auswahl zu vermelden, alles spielt sich auch ganz hohem Niveau ab und ist ein reiner Genuss, der dann mit einem Instrumental ausklingt und den Hörer glücklich und zufrieden zurücklässt. Die Band schafft sich ihre eigene Nische mit einem unverwechselbaren Stil und Sound, der eigentlich Art Rock ist, aber dafür wiederum zu energisch und zu, ja, metallisch vorgeht. Gibt es Art Metal? Jetzt ja. Und um meine Lobeshymnen in Relation zu setzen: Die neue SOUL CAGES schlägt die 2013er Alben von DREAM THEATER und FATES WARNING. Sogar klar. Erhältlich ist diese Eigenkomposition übrigens nur bei der Band und hoffentlich bald bei einigen Mailorders, aber am besten holt ihr euch euer Exemplar direkt bei mail@soulcages.com.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger