SOUL DOCTOR - For A Fistful Of Dollars
Mehr über Soul Doctor
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Frontiers / Soulfood
- Release:
- 02.12.2005
- Eatin´ On Me
- Best Way To Fade
- Under Your Skin
- Remember
- Where Do We Go
- Ten Seconds Of Love
- She´s Mine
- The Trigger (Goin´ Downhill)
- Give Me A Ride (The Ride)
- Cheap Down `N`Nasty
Der "Seelendoktor" hat sich in deinen CD-Player eingeschlichen, um dich "für eine Handvoll Dollar" ins Rock-Nirvana zu treiben. Was sich wie Indianerzauber und ein sehr berühmter Italo-Western anhört, ist im "wahren" Leben ein Rockquartett, das eine gute Dreiviertelstunde feucht-fröhlichen Hardrock zelebriert, der sich gewaschen hat. Auf den Pfaden von THUNDER, die scheinbar mit ihrem letzten Album "The Magnificient Seventh" die Retro-Western-Welle losgetreten haben, kommt auch das Cover daher, das in bester "Most Wanted"-Manier die vier Burschen in lässiger Pose zeigt. Als musikalische Vorbilder können - neben den britischen Hardrock-Veteranen - auch noch AC/DC und vor allem die LITTLE ANGELS genannt werden. Vor allem Tommy Heart hört sich an wie der kleine Bruder von Toby Jepsen (Ex-LITTLE ANGELS-Frontmann). Ferner ist die musikalische Marschrichtung, die von Chris Lyne (Gitarre), Jogy Rautenberg (Bass) und Mario B. (Drums) abgeliefert wird, ganz in der Tradition des "Jam"-Albums der "kleinen Engel" gehalten.
Aber das ist zum Glück nicht alles, denn neben Bläsern, die zuhauf auf dem Klassiker "Jam" eingesetzt wurden, kommt hier auch die klassische Hammondorgel zum Einsatz. Die ersten dreißig Sekunden des Openers 'Eatin' On Me' klingen erstmal gar nicht nach den oben genannten Bands, sondern erinnern an Combos wie die NINE INCH NAILS oder FILTER. Aber spätestens nach den ersten amtlichen Rockriffs von Mr. Lyne ist alles in Butter! Und wer gleich beim ersten Song eine Voice-Box einsetzt, hat entweder die letzten zwanzig Jahre auf einem anderen Planeten verbracht, oder schert sich einen Dreck um gängige Trends. Ich tippe auf die zweite Option, und kaum ist der Song fertig, geht ein weiterer Punkt an SOUL DOCTOR. Wieso? Nun, der Country-mäßige Anfang von 'Best Way To Fade' (cooler Titel!) ist genauso Old-Style, wie der Rest des Albums. Aber gerade das macht (hoffentlich) nicht nur mir die Jungs sympathisch. Als Sahnehäubchen kommt danach ein richtig cooles Riff zum Einsatz, das AC/DC bestimmt schon seit zehn Jahren nicht mehr hinbekommen haben. Apropos AC/DC: Die coolen Background-Vocals vom "Thunderstruck"-Album werden bei 'Under Your Skin' oder 'The Trigger (Goin´ Downhill)' sehr gut "recycelt", während Nummern wie 'Ten Seconds Of Love' oder 'She's Mine' den Spirit der LITTLE ANGELS zum Leben erwecken.
Natürlich darf die obligatorische Ballade auf so einem Album nicht fehlen. Der Gänsehautgarant 'Remember' kommt ganz in der Tradition der LITTLE ANGELS und THUNDER daher und kann mit coolen Pianoparts und einer göttlichen Hammondorgel glänzen. Zu guter Letzt will ich euch den "Gute-Laune-Song" 'Give Me A Ride (The Ride)' nicht vorenthalten, der mit einem coolen Refrain und einem absolut anbetungswürdigen Riff gesegnet ist.
Zusammengefasst heißt das: Geiler Party Rock'n'Roll, gespickt mit guten Riffs und gelungenen Bläser- und Hammond-Einsätzen. Dass dabei inflationär Hooklines und coole Refrains rausgehauen werden, versteht sich von selbst!
Wer Lust auf eine coole, zeitlose und allen voran gute Laune verbreitende Hardrock-Combo hat, kommt an SOUL DOCTOR nicht vorbei. Alle anderen werden darum einen so großen Bogen machen, wie "Men's Health"-Leser um die Lebkuchenabteilung im Supermarkt.
Anspieltipps: Best Way To Fade, Give Me A Ride (The Ride), Remember
- Redakteur:
- Tolga Karabagli