SOULBOUND - Addicted To Hell
Mehr über Soulbound
- Genre:
- Industrial / Gothic / Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Metalville
- Release:
- 18.09.2020
- Addicted To Hell
- March March
- Toxic
- Fuck You
- Undone
- Devil
- The Beast
- Crash And Burn
- Tic Toc
- Alive
- Sucker’s Place
- Fire It Up
- Unleashed Aporia
Höllisches aus Bielefeld.
"Mylennium", das letzte Album von SOULBOUND datiert von 2016, ist also schon satte vier Jahre alt. Vor allem der Song 'Words' spukte noch eine Weile nach. Ziemlich gute und professionelle Arbeit, was seinerzeit von den Bielefeldern abgeliefert wurde. Moderner Metal mit diversen Metalcore-Anleihen wurde geboten, das alles mit Sinn und Verstand produziert. Gute Voraussetzung also für das nächste Kapitel der Bandgeschichte.
Es sollten also vier Jahre ins Land ziehen, bis der von Chris Harms produzierte Nachfolger "Addicted To Hell" erscheint. Und erneut zeigt sich, dass SOULBOUND eine Band ist, die keine halben Sachen macht. Das Album kommt gradlinig daher, die härteren Klänge sind bisweilen einer klaren, eingängigen Variante gewichen. Die Tendenz geht eher in Richtung Gothic-Sound mit einer nicht zu knappen Portion Industrial. Tanzbare Songs mit gut konstruierten Refrains beherrschen das Bild. Dazu gesellen sich hier und dort fein eingefügte Electronic-Elemente, die den Anspieltipps 'Undone' und 'Fuck You' das gewisse Etwas verleihen und bewegungsloses Zuhören ausschließen. Hier darf getanzt und gehüpft werden. Ein weiteres Highlight ist der starke Opener und Titeltrack. Der dezent an FIVE FINGER DEATH PUNCH erinnernde Song deutet bereits die Wucht an, mit der hier produziert wurde. 'March March' treibt gehörig nach vorn und könnte von der Machart her theoretisch auch auf ein EISBRECHER-Album passen. Wenn ich allerdings einen persönlichen Favoriten heraus heben sollte, dann wäre das vermutlich die schon fast als Rockballade zu bezeichnende Nummer 'The Beast'. Hier zeigt sich auch die Vielseitigkeit, mit der SOULBOUND zu Werke gehen kann. Dazu kommt noch Steckers einzigartige Stimme, die den Ostwestfalen einen ganz eigenen Charme beschert.
Das geschulte Ohr registriert sofort, dass die Herren nicht erst seit kurzer Zeit musizieren, alles wirkt wie aus einem sauberen Guss. SOULBOUND konzentriert sich stets auf das Wesentliche, das aber eben bis fast zur Perfektion. Fast bedeutet in diesem Fall, dass bei der Fülle an Songs eben leider auch ein paar Titel dabei sind, die auch nach mehreren Durchläufen absolut nicht zünden wollen. 'Toxic' ist solch ein Titel. Hier verarbeitet die Band Einflüsse aus der (jüngeren) IN FLAMES Historie. Ob gewollt oder nicht, mich überzeugt es in diesem Falle nicht wirklich. Sei es drum, insgesamt jedoch ist "Addicted To Hell" erneut ein ziemlich gutes Album geworden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Wilkens