SOULFLY - Savages
Mehr über Soulfly
- Genre:
- Nu Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 04.10.2013
- Bloodshed
- Cannibal Holocaust
- Fallen
- AAyatollah Of Rock 'N' Rolla
- Master Of Savagery
- Spiral
- This Is Violence
- K.C.S
- El Comegente
- Soulfliktion
SOULFLY ruft zum Widerstand auf!
Kunst, Kultur und Kultiviertheit haltet einen Moment inne! Es gibt erneut einen Riss in der angepassten westlichen Zivilisation, denn Tausendsassa und Kultfigur Max Cavalera hat es wieder einmal geschafft und eine neue Platte seines Hauptprojekts ist glühend heiß den Presswerken entsprungen. Nuclear Blast hat die Ehre, dieses Teil geballte Nu-Metal-Power rauszukicken. Am 04.10.2013 wird "Savages" endgültig auf die Menschheit losgelassen. Dabei sind erst knapp zwei Jahre vergangen, seit "Enslaved" erschienen ist. Trotzdem darf sich die Nu-Metal-Fangemeinde auf einen weiteren Protestaufruf aus Brasilien freuen.
Seit dem letzten Output hat sich bei den Genreikonen um das Haus Cavalera einiges getan. Erneut erschien die Band in anderen Line Up, um gemeinsam mit Produzent Terry Date, den hintergrundinteressierte Technikgurus noch von PANTERA oder den DEFTONES her kennen dürften, das Material für "Savages" für die Ewigkeit auf rundem Hartplastik zu konservieren. Der selbsternannte Erfinder der viersaitigen Gitarre blieb also auch 2013 seinem Grundsatz treu und hat SOULFLY als Projekt ohne festes Line Up konzipiert. Vor allem ein Blick auf das Drumkit dürfte den einen oder anderen schockieren, denn anstatt auf Session erprobte Vollblutmusiker zu setzten, verpflichtete Max den Nachwuchs aus den eigenen Reihen. Neben einem Gastauftritt von Cavalerasprößling Igor beim Opener 'Bloodshed' hat Zyon Cavalera, sein erst 21 Jahre alter Sohn, für die Aufnahmen hinter der Schießbude Platz genommen, eine Veränderung mit folgenschweren Auswirkungen.
Doch bevor ich die 10 Songs, die 58 Minuten lange dudeln, näher betrachte, wende ich mich der Produktion zu. Die Gitarre wurde deutlich in den Vordergrund gemischt und der Bass schiebt die sehr trocken aus den Boxen strömenden Riffs gewaltig nach vorne. Mit den Hallreglern für die Gesangsspur ist Terry Date auch nicht zimperlich umgegangen. Insgesamt ist die Produktion fett und markiert deutlich, wohin "Savages" gehen soll! NU METAL wird 2013 wieder groß geschrieben. Leider sind die Death-Metal-Allüren der 2012er Scheibe in der Versenkung verschwunden. 'Ayatollah Of Rock 'N' Rolla' zeigt, dass der Bruch zwischen "Roots" und SOULFLY doch nicht so groß ist, wie die letzte Scheibe erahnen hat lassen.
Vielleicht liegt das auch am Drumming von Zyon, das den technischen Ansprüchen, die Kinkades Erbe hinterlassen hat, doch nicht ganz gerecht wird. Deutlich langsamer und grooviger sind die Songs als auf den letzten Releases. Den Songs fehlt dadurch auch ein wenig die Abwechslung. Zwar sind 'Fallen' und 'Cannibal Holocaust' deutlich energiegeladene Nummern, sie kommen aber doch nicht an die Power von 'World Scum' ("Enslaved" (2012)) heran. "Savages" plätschert zwar schön vor sich hin, aber es fehlen einfach herausragende Nummern ala der Nu-Metal-Hymne 'The Prophecy'. Auch das pushende Introriff von 'Master Of Savagery' und der gelungenen Gastauftritte von NAPALM DEATHs Mitch Harris bei 'K.C.S.', dessen Hauptriff sogar ein bisschen an die englischen Deathgrinder erinnert, schaffen es nicht, EKTOMORF vom Thron des simplen, aber eingängigen, Nu Metals zu stoßen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Michael Sommer