SPEEDBOTTLES - Get Down And Pray
Mehr über Speedbottles
- Genre:
- Punk / Rock'n'Roll
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Barhill Records
- Release:
- 03.03.2023
- We Should Get It On
- Backseat Of My Car
- Get Down And Pray
- Speedtrain
- Rat Race
- Low Budget Band
- Traffic Jam
- Rock'n'Roll Fame
- Hat Man
- HRHRHRRNR
- Nuke The Whales
Rasante Abfahrt zwischen Punk, Hard Rock und Rock'n'Roll.
Nach einer neunjährigen Veröffentlichungspause melden sich die Punk'n'Roller SPEEDBOTTLES mit ihrem neuen Langspieler "Get Down And Pray" zurück, mit dem das Sextett dort anknüpfen möchte, wo "Jurrassic Love" 2014 aufgehört hatte. Heißt, auch wenn die Musiker inzwischen nicht mehr in ihren Zwanzigern sind, wollen sie weiterhin ihre teils lustige, teils abgedrehte und immer unterhaltsame Interpretation von Rock und Punk zelebrieren und dabei das Gaspedal ordentlich durchtreten.
Entsprechend ist auch schon der Opener 'We Should Get It On' eine flotte Nummer, die mit mitsingbarem Refrain und rasanter Gitarrenarbeit jeden Rock-Schuppen in Partystimmung versetzen sollte. Aber halt, irgendwas passt hier nicht so recht ins Bild der Punk-Hard-Rock-Grenzgänger und sticht als positive Überraschung heraus. Gemeint sind die mehrstimmigen Lead-Gitarren-Einsätze, die Southern Rocker wie MOLLY HATCHET oder LYNYRD SKYNYRD nicht besser hinbekommen hätten. Ermöglicht wird dieser eigenartige und doch überraschend passende stilistische Schlenker von einer Besonderheit der Bandbesetzung, die, ungewöhnlich fürs Genre, mit Thomas Jurgies, David Gemmel und David van Berg direkt drei Gitarristen an Bord hat.
Selbige Konstellation entpuppt sich wenig überraschend auch über die weitere Spielzeit als schlagfertigste Waffe im Arsenal des Sextetts, denn praktisch auf der gesamten Scheibe sind Soli, Gitarren-Leads und auch Riffs über jeden Zweifel erhaben. Gleiches kann ich vom Songwriting nicht behaupten, denn wenn man die kompositorische Formel der Jungs nach wenigen Songs erst einmal durchschaut hat, lässt sich recht schnell vorhersagen, wohin es beim nächsten Track gehen wird. Das sorgt dafür, dass sich Nummern wie 'HRHRHRRNR' oder 'Low Budget Band' recht schnell abnutzen und nur als solide Genre-Kost über die Ziellinie kommen. Nein, um mit den recht einfachen und bekannten Stilmitteln wirkliche Volltreffer zu kreieren, muss alles andere passen. Auch aus dieser Kategorie hat die Truppe aus Idar-Oberstein einige Songs im Gepäck, denn mit 'Get Down And Pray', 'Speedtrain' und 'Rock'n'Roll Fame' gibt es durchaus ein paar echte Hits zu vermelden. Und auch wenn der Abstecher zu den amerikanischen Südstaaten etwas ausladender ausfällt wie in 'Traffic Jam' und in einem treibenden Groover mündet, weiß der Sechser aus Rheinland-Pfalz so richtig zu überzeugen.
So ist "Get Down And Pray" insgesamt auch eine sehr unterhaltsame Scheibe, die zwar nicht auf kompletter Distanz begeistern kann, aber genügend Anspieltipps im Gepäck hat, um Fans des Genres zu überzeugen. Gerade die Liveshows der Truppe stelle ich mir angesichts des flotten Songmaterials reichlich schweißtreibend vor und ich kann mir ausmalen, dass SPEEDBOTTLES in diesem Rahmen noch einmal deutlich mehr Begeisterung auslösen könnte.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs