SPEEDTRAP - Straight Shooter
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2015
Mehr über Speedtrap
- Genre:
- Heavy Metal / Speed Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 11.09.2015
- No Glory Found
- Torches Ablaze
- Running Rampant
- Eyes For Conquest
- Serve Your Masters
- Straight Shooter
- Heavy Armor
- Savage The Prey
Speed-Metal-Highlight aus Finnland!
Lange Jahre war Skandinavien das Hoheitsgebiet von Death und Black Metal, doch in den letzten Jahren erfreuen sich im Norden Europas auch mehr und mehr klassische Metal-Spielweisen größerer Beliebtheit. Ein Trend, den auch die Finnen SPEEDTRAP belegen. Bereits 2013 konnten die Jungs mit ihrem Album "Powerdose" auf sich aufmerksam machen. Seitdem hat sich jedoch einiges verändert, so wechselte der ehmalige Bassist Markus Hietamies ans Schlagzeug und wurde am Bass von Antti Salminen ersetzt. Zusätzlich angelte sich das ehemalige Trio für den Posten des zweiten Gitarristen Jaakko Hetakangas, welcher das Line-Up für das neue Album "Straight Shooter" verstärkt.
Bei all den Änderungen in der Besetzung sind die Jungs allerdings ihrer Liebe zu einer wilden Mischung aus Heavy Rock und Speed Metal treu geblieben. Ähnlich wie bereits beim Debüt pendeln die Finnen auf "Straight Shooter" zwischen der räudig rockenden Seite von MOTÖRHEAD und dem wilden Tempo von EXCITER. Dazu gesellt sich eine Prise Melodien in bester Tradition der großen Legende DIAMOND HEAD. Fertig ist die Mixtur für eine echte Underground-Perle der zweiten Jahreshälfte.
Als eine solche Perle entpuppt sich das neue Album nämlich bereits beim ersten Hördurchlauf. Dabei ist es wirklich schwierig, einzelne Songs herauszugreifen, denn alle acht Stücke der Platte können gleichermaßen überzeugen. Die einzelnen Tracks strotzen nur so vor tollen Gitarren-Riffs und Lead-Läufen und werden vom starken Gesang von Frontmann Jori Sara-aho veredelt. Dazu kommt die unheimlich starke Performance der gesamten Band, denn trotz ihrer jungen Jahre ist das musikalische Können der Finnen über jeden Zweifel erhaben. Abgerundet wird das Gesamtbild vom schicken Artwork und der organischen und rohen Produktion, welche absolut perfekt zum Stil der Band passt. Beim Hören des Albums sieht man die Jungs praktisch vor sich auf der Bühne eines schwitzigen, kleinen Clubs.
Der einzige, minimale Schwachpunkt von "Straight Shooter" bleibt am Ende der Mangel an eingängigen Melodien. Diese gehen leider ab und an bei allem Tempo und Adrenalin etwas unter. Hier fehlt den Jungs wahrscheinlich einfach noch die nötige Erfahrung von Genre-Größen wie den Schweden ENFORCER, welche insbesondere die Kombination aus Speed und Melodie in Perfektion beherrschen.
Alles in allem bleibt "Straight Shooter" aber ein starker Release. Die Finnen werden den Vorschusslorbeeren, welche für den Vorgänger verteilt wurden, vollkommen gerecht und liefern ein Album ab, das einfach Spaß macht. Jedem Fan der oben genannten Bands kann man die Platte uneingeschränkt empfehlen. Ansonsten bleibt zu hoffen, dass sich das Quartett bald nochmal für Live-Konzerte nach Deutschland verirrt, denn in der Atmosphäre eines kleinen Clubs werden die Songs ihre Wirkung definitiv nicht verfehlen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs