SPIRIT DESCENT - Doominion
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2010
Mehr über Spirit Descent
- Genre:
- Epic Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- NSP / Eyes Like Snow
- Release:
- 03.09.2010
- Greeed
- Land Of Tears
- In Hatred
- The Path Of Doom
- Demon
- A New Dawn
- Of A Nation Forlorn
- Stranger On Earth
Futter für die Doom-Elite.
Auf den deutschen Doom-Underground ist seit Jahr und Tag Verlass, da braucht man sich grundsätzlich nie Sorgen zu machen. Dementsprechend ist es auch nicht sonderlich verwunderlich, dass Newcomer wie SPIRIT DESCENT in der Szene rasch Fuß fassen können und sich hier als neue Hoffnungsträger prompt etablieren. Der Grund für die euphorische These hört auf den Namen "Doominion" und ist nach dem Vorjahresdemo "A New Doom Is Rising" die erste Full-Length im Katalog der deutlich von Bands wie SOLITUDE AETURNUS und SOLSTICE inspirierten Band - und es ist ein mordsmäßig schwerer Happen, der die Gesetze der musikalischen Geschwindigkeit noch einmal überdenkt und stellenweise beinahe tatsächlich neu definiert.
Dabei maßt sich das Quintett erst gar nicht an, den Sound lediglich über das stetig langsamer werdende Tempo zu charakterisieren, sondern konzentriert sich einzig und alleine auf die Magie der elegischen Riffs und der daraus resultierenden, wirklich packenden Atmosphäre. Und diese vernachlässigt ihre Wirkung in keiner der mehr als 4000 Sekunden, über die sich "Doominion" zieht. Die Band startet mit üppig-schweren Riffs, epischen Klangwänden und beschwörerischem Gesang und erinnert hierbei nicht selten an die ersten Releases von CANDLEMASS.
Gelegentlich schleicht sich auch ein rockiger SABBATH-Riff ein, wie etwa im majestätisch getragenen 'In Hatred' oder im relativ kompakten Ultra-Slow-Track 'Demon', der das Gaspedal lediglich streichelt und hierbei ein unheimlich sensibles Füßchen bei der Verwaltung der Grooves beweist. 'The Path Of Doom' darf schließlich wörtlich genommen werden - wenn ein Song auf "Doominion" diese Sparte absolut auf den Punkt bringt, dann diese sinnbildliche Hymne.
In der zweiten Hälfte des Full-Length-Debüts orakeln SPIRIT DESCENT ihre düsteren Märchen schließlich im größeren Zeitraffer und spannen den Bogen über eine epische Breitwand der ganz alten Schule. 'Of A Nation Forlorn' bildet den vorläufigen Höhepunkt, bevor 'Stranger On Earth' im Finale die Zeitlupe zum Highspeed erklärt und eine Tempodrosselung der ganz eleganten Art vornimmt - vorzüglich, wie das hier mundet.
Zum Schluss hat der deutsche Fünfer aber noch eine weitere Überraschung parat; der Hidden Track 'Veracity' bringt den Hörer nach einer zehnminütigen Pause wieder auf den Boden zurück und kontert mit teils schmutzigen Birmingham-Riffs im Wino-Style. Jawoll, das ist der Befreiungsschlag, den man nach dieser einstündigen Hypnose auch verdient hat - und dabei hat man eigentlich jeden Moment dieser Trance-"Doominion" genossen. Auf jeden Fall gehören SPIRIT DESCENT mit diesem Album zum erlesenen Kreis der deutschen Doom-Underground-Götter und sollten dort auch schnell ihre Fangemeinde potenzieren können. Starkes Album!
Anspieltipps: The Path Of Doom, Of A Nation Forlorn, Land Of Tears
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes