SPOCK'S BEARD - The Oblivion Particle
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2015
Mehr über Spock's Beard
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- InsideOut (Universal)
- Release:
- 21.08.2015
- Tides Of Time
- Minion
- Hell's Not Enough
- Bennett Built A Time Machine
- Get Out While You Can
- A Better Way To Fly
- The Center Line
- To Be Free Again
- Disappear
Honig in den Bart geschmiert.
Bei den üblichen Diskussionen um die Progressivität von "progressiver" Musik kommen in aller Regelmäßigkeit auch die Alben von Bands wie SPOCK'S BEARD unters Seziermesser der Nörgelpolizei. Ob auch "The Oblivion Particle" die entsprechende Angriffsfläche bietet? Die Meinungen gehen auch in unserer Redaktion ein gutes Stück auseinander. Nicht verleugnen kann man, dass SPOCK'S BEARD auch im 13. Jahr nach Neal Morse klingt wie eh und je. 'Tides of Time' stünde einer TRANSATLANTIC-Scheibe ebenso gut zu Gesicht und ist davon einmal abgesehen ein ziemlich rockiger Opener.
Nette, wenn auch vorhersehbare Breaks, Unisono-Melodien und Satzgesang bringen den Hörer schon mit den ersten beiden Songs in heimische Gefilde. Ist die nicht ganz geglückte Emanzipation von "X" etwa endgültig Geschichte? Die musikalischen Zutaten war zwar auch dort die gleichen, doch fühlt sich die Scheibe auch fünf Jahre nach Veröffentlichung etwas fremd an. Doch zurück zu "The Oblivion Particle", das uns ironischerweise weiter in die gefühlte Vergangenheit bringt.
Mit Ted Leonard am Mikro, den wir ja vor allem von ENCHANT kennen, werden hier reihenweise Frühlingsgefühle geweckt und er ist neben der knackigen Rhythmus-Sektion Garant für bärtigen Hörgenuss mit Retro-Prog-Feeling. Und wie es sich für Prog Rock gehört, entfalten sich auch die einfachen Nummern mit der Zeit. Eintönigkeit durch Eingängigkeit? Nicht bei SPOCK'S BEARD. Insbesondere bei den Longtracks 'A Better Way To Fly' und 'To Be Free Again' packt mich für Freude jedes Mal aufs Neue.
Um zur Ausgangsfrage zurückzukommen: Ja, "The Oblivion Particle" ist bewährte Hausmannskost ohne außerplanmäßige Spielereien, die man heutzutage ohne zusätzliche Härte kaum noch finden kann. Mögen die Kritiker sich bestätigt fühlen, ebenso werden es die Fans tun, die ihre 90er-Brille mal für eine Stunde absetzen können und den Bärten bei jeder neuen Platte eine Chance geben.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher